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Küchenarbeitsplatte und Seite mit eingefährbten Beton

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    Küchenarbeitsplatte und Seite mit eingefährbten Beton

    Hallo Zusammen,

    ich habe vor einigen Jahren eine dunkelgraue Betonarbeitsplatte aus normalem Baumarktbeton (Feinbeton C25/30) mit schwarzen Pigmenten und Armierungsgitter hergestellt, die ziemlich offenporig und vor allem verdammt schwer ist .
    Nun wird die Küche umgebaut und es muss eine neue Platte her (480x70x4 cm), aus zwei Teilen mit Aussparungen für Kochfeld und Spüle. Zusätzlich soll am Ende der Arbeitsplatte eine Seite des angrenzenden Hochschrankes in gleicher Materialität bzw. Optik bekleidet werden.

    Aus Gewichtsgründen ist nun die Überlegung die Arbeitsplatte aus Gogolit Industrial herzustellen. Bekomme ich damit einen ähnlichen dunkelgrau eingefährbten Betonlook wie mit einfachem Beton hin oder sieht der eher gespachtelt bzw. sehr homogen aus?
    Kann ich die Seite für den Hochschrank (190x70x4cm) mit einer verlorenen Schalung bauen, an der zur besseren Verbindung Estricharmierung befestigt ist. Also beides aus Gogolit Industrial!?

    Oder gibt es dazu eine andere Empfehlung, so dass auch beide Teile gleich aussehen?

    Plan B scheint mir von den Beiträgen hier sehr interessant zu sein (Überlegung wäre die Arbeitsplatte dann auch in einem Stück In-Situ zu giessen) aber die Oberfläche ist vielleicht zu homogen!?


    Viele Grüße
    Tom

    #2
    Hallo Tom,

    für eine Küchenarbeitsplatte würde ich Dir keinen Leichtbeton empfehlen. Das ist im Gebrauch einfach nicht robust genug. Vernünftige Optionen wären 1) MOBY DUR® weiß oder MOBY DUR® grau, 2) TURBO 20 Vergussmörtel schnell grau und 3) Plan B Industrieboden . Der Look ist mit allen drei Betonen ziemlich homogen und deutlich anders als mit einem Baumarkt-Estrich.

    Sven

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      #3
      Hallo Sven,

      Danke für die Antwort.
      Wie siehst du die beste Umsetzbarkeit der Seitenwand? MOBY DUR war auch meine erste Idee bevor ich den GOGOLIT entdeckt hatte jetzt denke ich eher alles in Plan B herzustellen.
      Wie ist die Optik des Plan B gegenüber des MOBY DUR, wenn ich die beiden kombiniere (Arbeitsplatte und Seite)?

      Viele Grüße
      Tom

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        #4
        Hallo Tom,

        wenn Du zwei verschiedene Betone miteinander kombinierst, dann werden sie immer etwas unterschiedlich aussehen, selbst wenn der Farbton passt. Da kommt es dann darauf an, wie genau Du hinsiehst. Also schwer zu sagen, was ich Dir empfehlen soll. Da Deine Platten recht groß sind, würde ich vielleicht nicht den teuersten von allen (PLAN B) nehmen, es sei denn, Du willst in situ gießen oder hast irgendeine Einschränkung, die einen schwindfreien Beton erforderlich macht. Ansonsten ist für Küchenarbeitsplatten MOBY DUR immer die erste Wahl, auch wenn das Anmischen etwas umständlich ist.

        Sven

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          #5
          Hallo Sven,

          Wie schon geschrieben, ist die in situ Option sehr verlockend, wenn es auch keine "richtige" Betonplatte wird. Welches Trägermaterial würdest Du für eine Arbeitsplatte für eine Beschichtung mit Plan B empfehlen? Ich denke für eine 4cm Plattenhöhe an einen 2-3cm Holzkern!? Sollte da noch eine Armierung mit eingearbeitet werden?

          Viele Grüße
          Tom

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            #6
            Hallo Tom,

            ich denke, eine OSB-Platte wäre schon ausreichend. Du solltest aber davon ausgehen, dass es dann kein Verbund von zwei Materialien wird, sondern einfach nur eine Platte aus Beton auf einer Platte aus Holz liegt. Die Platte aus Beton ist dann halt nur 1 bis 2 cm dick und entsprechend bruchgefährdet, wenn mal ein Hammer drauffällt.

            Sven

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              #7
              Das ist meine Befürchtung. Daher der Gedanke noch mit einer Armierung den Verbund herzustellen, zumindest ein Nagelraster in die OSB Platte einschlagen und dann mit einer Estrichbewehrung verrödeln oder vielleicht gibt es eine Art 3D Fliess, was sich auf die Platte kleben lässt und offenporig oben mit dem Beton verbindet!?

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                #8
                Hallo Tom,

                es gibt Materialien, die sich als Partner für einen Verbundwerkstoff besser eignen als Holz und Beton, aber wenn Du das probieren möchtest, dann schau am besten mal bei den Leuten, die so etwas schon machen. Hier ist z.B. eine Internetseite, auf der Du Deine Recherche beginnen kannst. Wenn Du etwas Interessantes herausbekommst, lass es uns wissen.

                Sven

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                  #9
                  Hallo Sven,

                  Warum denn so unsicher beim Verbund mit Holz? Es ging doch lange mit Klemo und Gewebe.
                  Für mich im Privatbereich habe ich auch sehr viel getüfftelt, unter anderem auch das Beschichten von Mutiplex mit Beton . Also erst mit pci 404 grundiert , das du übrigens auch nie empfohlen hast, aus meiner Sicht aber sehr wichtig ist, um ein Aufquellen des Holzes zu verhindern und somit ein Ablösen des Klebers unterbindet. Außerdem erzeugt die Grundierung einen Klebefilm an dem der Kleber sehr gut haftet.

                  Auf der Baustelle würde man so etwas natürlich nicht machen. Hier gibt's Möglichkeiten zur Entkopplung und Stabilisierung. Wie in deinen Link zu sehen, eine starre Konstruktion einzubringen, so gibt es natürlich mehere Varianten. Zum Beispiel könnte man auch Epoxy Estrich einbringen. Entkopplung für spätere Beläge wäre zum Beispiel eine Ditramatte, nachdem der Boden stabilisiert ist. Ich denke da wird noch viel kommen um einiges zu vereinfachen.

                  Ps: Der Beton haftet immer noch sehr sehr fest an meiner Multiplex Platte
                  Zuletzt geändert von gestalter-dave; 01.03.2023, 17:05.

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                    #10
                    Hallo Dave,

                    wenn man mit Hilfe von KLEMO und Gewebe eine Holzplatte beschichtet, dann ist das, was dabei herauskommt, aus meiner Sicht noch kein Verbundmaterial. Bei einem Verbundmaterial gibt es eine Aufgabenteilung, was die statischen Lasten angeht. Beim Stahlbeton beispielsweise übernimmt der Stahl die Zugspannungen und der Beton die Druckspannungen. Die beiden Partner sollten in mehreren Bereichen gut zusammen passen, insbesondere was ihre elastischen Eigenschaften betrifft und auch bezüglich Ihrer thermischen Ausdehnung und ihres Quellverhaltens bei Feuchtezutritt. Wenn man den idealen Partner für Beton sucht, landet man meiner Einschätzung nach am ehesten bei Carbonfaser, nicht zuletzt wegen ihres hohen E-Moduls und ihrer Korrosionsbeständigkeit. Holz würde da im Ranking deutlich weiter hinten liegen.

                    Sven

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                      #11
                      Hallo Dave, hallo Sven,

                      Danke für die Tips und Links. Das Thema des Verbunds mit entsprechender Übertragung der Zugkräfte und die verschiednen Ausdehnungsverhalten sind in der Tat fraglich bei so einer Konstruktion und in der Küche und auf dem Bau nur durch Versuche die Nachweise zu erbringen

                      In der Küche bin ich jetzt an dem Punkt, nach diesem Betrag hier, folgende Aufbau zu verfolgen:
                      - 18mm Siebdruckplatte PCI Gisogrund beschichtet
                      - Klemo mit Panzergewebe
                      - evtl. Schlaufennägel als zusätzliche Schubverbinder - muss ich noch testen
                      - Tiefengrund auf dem Klemo
                      - Plan B

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Aufbau_Arbeitsplatte_Plan B.png Ansichten: 0 Größe: 412,3 KB ID: 9807

                      Plan B habe ich mal hinsichtlich der Oberfläche und fliessfähigkeit getestet und bin noch nicht so ganz zufrieden. Das Stück vom ersten Gießtest (mit Einlage) habe ich dann noch etwas geschliffen und zu guter letzt mit dem Hammer drauf gehauen, was nach zwei Tagen Trocknung natürlich nicht die Endfestigkeit hatte:

                      Kann man zur Erhöhung der Zugfestigkeit in Plan B auch Gewebe oder Glasfasern mit einbringen? Was wäre da die Empfehlung?




                      Gibt es einen Trick für die Vertiefung in einem Abtropfbereich, außer eine Platte leicht einzudrücken?
                      Ich überlege den Bereich schon komplett auszulassen und später weniger hoch auszugießen!?

                      Hier weitere Oberflächentests mit reduktion von Wasser (75, 80, 90ml auf 500g)

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_2732.jpg
Ansichten: 209
Größe: 106,6 KB
ID: 9803

                      Das ganze war nur von Hand im Becher gemischt um mal ein erste Gefühl für die Fließfähigkeit und Oberfläche zu bekommen. Ich hoffe das es mit Quirl bessere Ergebnisse bringt.


                      Grüße
                      Tom
                      Angehängte Dateien

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                        #12
                        Hallo,

                        hier ist nochmal ein Grundriss der Arbeitsplatte mit den Ausschnitten für Kochfeld, Spüle bzw. Vertiefung als Abtropbereich links neben der Spüle:

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Aufbau_Arbeitsplatte_Plan B_02.png Ansichten: 0 Größe: 357,1 KB ID: 9812
                        Zur Stabiliesierung der Vorderkannte speziell im Bereich der Spüle und Kochfeld mit nur 60-70mm Steg, hatte ich jetzt gedacht eine Lage Typ 214, Carbonfasertextil im Plan B einzulegen bzw um die Ecke der Vorderkannte zu "falten". Geht das oder ist das bei dem Aufbau sowieso zu wenig? Sollte besser ein Stab in die Vorderkannte?

                        Viele Grüße
                        Tom
                        Zuletzt geändert von Tom-wu; 26.03.2023, 23:46.

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                          #13
                          Hallo Tom,

                          wenn die Fließeigenschaften noch nicht gut genug sind, dann kannst Du bei PLAN B ruhig etwas mehr Wasser dazugeben.

                          Die Sprödigkeit von Beton sorgt dafür, dass er bei zu geringer Wandstärke durch Schlagbelastung brechen kann. Das kannst Du ihm durch eine Bewehrung leider nicht abgewöhnen. Auch erhöht sich dadurch nicht die Kantenstabilität.

                          Sven
                          Zuletzt geändert von dr.backstein; 27.03.2023, 07:44.

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                            #14
                            Hallo Tom.

                            Die Zerbrechlichkeit könnte man den Beton natürlich abnehmen in dem er einen Verbund zum Untergrund hat.
                            Plan B hält auf einem Estrich wunderbar und du hättest nach deiner Hammer Attacke eben nur eine Einschlagstelle und keinen bruch . Würde sich aber Luft zwischen PlanB und Estrich befinden, dann würde das passieren wie auf deinem Foto zu sehen ist.

                            Ich würde als Kante auch lieber einen Blenden Abschluss empfehlen, der vorher auf die Höhe des PlanB vormontiert wird.
                            Dann hast du länger Freude dran und musst dir keine Sorgen wegen Abruch machen, weil dort liegt wirklich die größte Abnutzung, aufgrund der Konstruktion und Wandstärke.

                            Wenn man Vollbeton anhand der Vorderkante zeigen möchte, dann sollte es auch Vollbeton sein, zum Beispiel mit einer Betonunterkonstrunktion. Anschließend mit Plan B beschichtet . Oder aber die harte Moydur Variante in 2-3cm.

                            Grüße David

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                              #15
                              Hallo,

                              Das die Bruchfestigkeit nicht so einfach ist mit einer hohl liegenden dünnen Platte ist schon klar, ich würde dennoch versuchen, die 4cm Vorderkannte aus Plan-B zu bauen und dann doch mit Stahlstäben zu bewehren.

                              Ein anderes Problem was mich noch nicht gelöst habe ist die hochstehende Kannte an aufgehenden Teilen durch die Adhäsionskraft an der Schalung. Gibt es dazu einen Trick, wie man die unterbindet oder die Kannte mit einem Spachtel runter streicht?

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2023-03-30 09.59.03-1.jpg
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Größe: 36,3 KB
ID: 9834 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2023-03-30 09.59.22.jpg
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Größe: 64,3 KB
ID: 9835

                              Viele Grüße
                              Tom

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