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Küchenarbeitsplatte gießen ohne zu wenden

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    Küchenarbeitsplatte gießen ohne zu wenden

    Hallo Betonfreunde,

    Ich will mal kurz mein geplantes Projekt vorstellen, damit ihr mich auf eventuelle Probleme aufmerksam machen könnt.

    Ich möchte eine L-förmige Betonplatte auf meine bestehende Küchen-Arbeitsplatte gießen. Also ohne das ganze am Schluss zu wenden. Sven hat mir dafür Mobyfix empfohlen und ich werde nächste Woche einen Test machen mit den 5kg, die ich mir dafür geholt habe.

    Die große Frage ist natürlich, ob mir die Qualität der Oberfläche so gefällt. Was ich mir auch nicht vorstellen kann, ist wie die Vorderkante oben werden wird. Ohne dass da etwas andrückt. Was muss ich da beachten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

    Hab jetzt kein Bild des Armierungsgitters, das ich verwende. Die Stäbe sind um die 3mm dick und haben einen Abstand zueinander von 2cm. Also ziemlich stabil das ganze. Das werde ich fest mit dem Untergrund verschrauben, so dass es ungefähr mittig im Beton liegen wird. Ich werde es auch so biegen, dass es auch vorne in der Kante sein wird… siehe Skizze.

    An der Wand hinten werde ich Schaumstoff Randstreifen verwenden, so wie bei Estrich und so. Die Schalung vorne mach ich aus beschichtetem Pressspan (ihr wisst schon, diese weißen Platten). Darauf kommt noch Trennmittel.

    Hab ich irgendeinen groben Denkfehler gemacht? Ich habe inzwischen öfter Artikel/videos im Netz gefunden, wo Leute Platten gießen ohne zu wenden mit guten Ergabnissen.

    Gruß aus Südfrankreich — Ben


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    Zuletzt geändert von Cardou; 28.01.2023, 17:16.

    #2
    Hallo Ben.

    Wie die Oberfläche nachher aussieht, wird wohl die spannende Frage werden.
    Vom Mobi Fix Test, hätte ich gerne auch ein Foto gesehen .

    Ansonsten würde ich auf der Arbeitsplatte Baufolie mit doppelseitigen Klebeband verkleben und an der Wand hochklappen und ebenfalls verkleben. Dann das Randdämmstreifen davor stellen, oder ebenfalls verkleben.
    Diese Pressspannplatten deiner Arbeitsplatte sind extrem Wasseranfälliig und ausserdem sorgst du mit Folie für eine Gleichmäßige Trocknung, ohne das Wasser verloren geht, zum Beispiel: durch die Fugen.

    Ich würde die Armierungsstäbe auch nicht mit dem Untergrund verschrauben, sondern eine Glasfasermatte darüberlegen und den Beton weiter einfüllen. Man sollte den Beton nicht an der Schwindung hindern.
    Wenn du das nicht hinbekommst, musst du die Kurzfasern verwenden und im Beton mit einmischen.

    Teste den Aufbau mit Stäbe und Glasfasergewebe.

    Grüße nach Frankreich
    David

    PS: Der Vorteil der Folie wäre auch, dass du bei nicht gefallen oder Abnutzung, die Platten einfach wieder anheben und entfernen könntest. Bei 2,5cm haben sie aber genug Gewicht um an Ort und Stelle liegen zu bleiben.
    Zuletzt geändert von gestalter-dave; 28.01.2023, 18:33.

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      #3
      Hallo Ben,

      es wäre noch wichtig zu erwähnen, dass ich nicht allgemein MOBY FIX für diesen Zweck empfohlen habe, sondern explizit den MOBY FIX® Schnellvergussbeton altweiß, und auch nur weil die Platte weiß und nicht grau werden soll. Eigentlich wäre für diese Aufgabe Plan B Industrieboden (hier das Anwendungsdatenblatt) die beste Option, aber der ist ja nun mal grau. Innerhalb der verschiedenen MOBY FIX Varianten ist der in altweiß am ehesten dazu geeignet, eine einigermaßen passable Rückseite auszubilden, so dass man ihn notfalls auch für eine Tischplatte nehmen kann, die nach dem Guss nicht gewendet werden soll.

      Bei der Auswahl und Anordnung der Bewehrung geht es immer um die Frage, welche Aufgabe sie im Beton übernehmen soll. Eine Platte, die wie in Deinem Fall, flach auf einer Unterlage aufliegt, hat ja eigentlich nicht viel zu tragen. Wozu also überhaupt eine Bewehrung? So wie ich es verstehe, willst Du durch das Anschrauben des eingelegten Armierungsgitter s eine möglichst starre Verbindung zwischen dem Beton und der darunterliegenden Holzplatte herstellen, also einen Materialverbund. Aufgrund des sehr unterschiedlichen Materialverhaltens, z.B. bei Feuchteeinfluss , ist ein Verbund aus Holz und Beton aber nicht unbedingt ganz so schlau. Du würdest damit wahrscheinlich unnötig Probleme heraufbeschwören, die es sonst nicht gäbe. Ich würde eher empfehlen, Holz und Beton so voneinander zu entkoppeln, dass sie sich nicht gegeneinander verspannen können. Anders ausgedrückt: Den Beton auf das Holz legen bzw. gießen und fertig. Die von David empfohlene Folie dazwischen ist natürlich wichtig. (@David: David, vielleicht kannst Du noch genauer erklären, wozu die Kurzfasern dienen sollen, das habe ich überhaupt nicht verstanden.)

      Sven

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      • gestalter-dave
        gestalter-dave kommentierte
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        Hallo Sven.
        Ich meinte die Kurzfasern als Alternative für dein Glasfasergewebe, gegen das Aufschwimmen der Armierungsstäbe.

      • dr.backstein
        dr.backstein kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Hallo David,

        ah, verstehe. Ja, gegen das Aufschwimmen der Textilbewehrung helfen die Kurzfasern natürlich. Aber wenn in situ gegossen wird, dann würde ich mich lieber nicht zu 100 % auf sie verlassen, denn schon das kleinste Zipfelchen der Bewehrung, das an der Oberfläche auftaucht, wäre extrem störend. Da ist es vielleicht einfacher und sicherer, die Textilbewehrung an der Holzplatte festzutackern, vorausgesetzt, man kommt nach reiflicher Überlegung immer noch zu dem Schluss, dass man wirklich eine Bewehrung braucht. Ich habe es hier im Forum ja schon ein paarmal erwähnt: Die Bewehrung kann keine Risse verhindern sondern nur dafür sorgen, dass eine gerissene Platte nicht in Einzelteile zerfällt. Wenn es das ist, worauf Ben abzielt, dann immer rein damit.

        Sven

      #4
      Danke für die Antworten!

      Da hab ich doch schon was gelernt.

      1. Ich werde die Armierung zwar verwenden, besonders damit die paar Zentimeter, die vorne überstehen verstärkt werden. Wär schade wenn sich da mal jemand abstützt und die Vorderkante abbricht.

      2. Aber ich werde die Gitter nicht mit dem Untergrund verschrauben. Das war ein sehr guter Hinweis. Denn hätte ich das so gemacht, wäre das ganze außerdem nie wieder zu entfernen. Und vielleicht will man irgendwann ja doch mal was anderes haben.

      3. Ich werde eine Folie einlegen, damit Holz und Beton komplett voneinander getrennt sind. Ich denke da sollte es jede Folie tun, die man in einer solchen Größe bekommt. Korrekt?

      ___

      Bezüglich der Kante vorne habt ihr keine Tipps?
      Kann mir die Konsistenz noch nicht vorstellen. Also gießen und etwas klopfen genügt nehme ich an, und ich sollte nicht versuchen noch irgendwas zu streichen mit ner Kelle oder so.

      Danke — Ben

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        #5
        Hallo Ben.

        An der Kante vorne müsstes du deine Schalung in den Ecken noch mit Silikon Versiegeln .
        Die 90Grad Ecke, wo du gekennzeichnet hast, wie schön diese wird, könntest du hinterher schleifen, oder du klebst dort vorher eine kleine Dreikantleiste ran.
        Dann hast du eine abgeschrägte Kante.
        Den Beton kannst du beim Einfüllen durch stochern oder klopfen verdichten.

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          #6
          An so eine Dreikantleiste dachte ich auch schon. Aber ich hab Angst, dass es am Ende nicht über die gesamte Länge die identische Fase erzeugt und das sähe dann schlecht aus. Wie schleift man eine solche Kante dann? Mit Flex und Diamantscheibe?

          Außerdem hab ich jetzt noch kein Trennmittel da. Für den richtigen Job werde ich PLOPP bestellen. Aber denkt ihr dass man für den kleinen Test auch notfalls Vaseline nehmen kann (ganz dünn aufgetragen)?

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            #7
            Hallo Ben.

            Ich schleife so eine Fase immer mit Diamantklötze. Je nachdem wie hart der Beton ist, benutzt du eine passende Körnung. Die kann man als 4er Set kaufen.
            Der Test sollte Identisch sein, sonst braucht man nicht testen, wenn man später alles anders macht.

            Gute Dreikantleisten gibt es beim Architektur Bedarf in Hannover oder auf deren Webseite bestellen. Die einfache aus dem Bauhandel würde eine Wella Form Kante ergeben, da hast du recht. Eine Kunststoffleiste wäre eine Ideale Lösung.

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              #8
              Ich werde es ohne Dreikantleiste machen und am Ende die Kante mit einem Diamant-Klotz schleifen. Ich hoffe ich kriege da genug ab.

              Danke für die Hilfe soweit.
              Ich werde berichten...

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                #9
                Soviel kannst du da aber auch nicht abtragen, weil diese Kante ja anders aussieht als der Rest der Platte, vorallem auch dann wenn sich noch Körnung im Beton befindet. Diese würde man freilegen . Du kannst legedlich entgraten. Wenn du eine Runde Kante möchtest musst du vorher eine konkave Kunststoff Leiste ankleben.

                Wenn du etwas in Form bringen möchtest musst du die Form vorgeben, alles andere ist Käse.

                Wenn man Beton gießt ergibt sich immer eine scharfe ungerade Kante auf der Oberfläche, an der Ecke, diese kann man entgraten und durch eine leichte Millimeter Fase in Form bringen.

                Also bitte nicht falsch verstehen, mit der Absicht eine runde Kante mit enormen Abrieb zu gestalten.

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                  #10
                  Bezüglich der Kante oben, stelle ich mir nur eine Fase von 1-2mm vor, keine geschliffene Rundung. Also sollte es mit einem Diamant-Schleifklotz gehen.

                  Ich bin jetzt soweit den Test zu machen. Schaut euch noch mal die Fotos an.
                  Die Kanten werde ich mit Silikon dichten und Plopp auf die Flächen, die später wieder entschalt werden.

                  Meine Frage nun: Sollte ich trotzdem Folie einlegen?
                  Denn die Oberfläche der Arbeitsplatte ist ja beschichtet und sollte nach meinem Verständnis keine Flüssigkeit durchlassen.
                  Bei den Fotos fehlt noch das Silikon in den Kanten.

                  Danke — Ben

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                    #11
                    Hallo Ben.

                    Eigentlich kannst du beim Teststück die Folie weglassen, anders wiederum siehst du mögliche Schwachstellen wenn du die Folie und den Randdämmstreifen gleich mit einlegt.

                    Den Randdämmstreifen kann man auch im Beton Bereich mit Silikon ankleben. Und später oberhalb abschneiden.

                    Zum Wandbereich könnte man eine Spritzwasser Sockel Betonfliese mit Fliesenkleber anbringen. Zum Beispiel 20cm hoch
                    Zum Anbringen der Wandfliese legst du einfach ein 5mm Randdämmstreifen auf deine Platte und stellst darauf die Wandfliese. Danach den Überstand vom Randdämmstreifen abschneiden. Anschließend mit Küchen - Arbeitsplatten Silikon Versiegeln. Ich denke daß Silikon sollte auch für Beton funktionieren. Aber bitte vorher auch nochmal am Teststück prüfen. Ob Ränder entstehen.

                    Die Trennung ist auch wichtig, damit später nichts knarrt und alles arbeiten kann und du im Notfall die Platte einfach herraus ziehen kannst, nachdem du das Silikon eingeschnitten hast.
                    Den Randdämmstreifen aber immer sauber abschneiden und drin lassen.
                    Zuletzt geändert von gestalter-dave; 12.02.2023, 11:47.

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                      #12
                      Test war erfolgreich. Natürlich kommt die Qualität der Oberfläche nicht an die Unterseite ran, aber das war ja klar. Wir kommen also nicht drumrum am Ende alles zu schleifen. Nach langem Hämmern zum verdichten, habe ich nach ca. 15 min die Fläche mit dem Spachtel geglättet. Der Schritt war wichtig, sonst wäre es noch rauher. Die Kante vorne ist echt gut geworden, finde ich.

                      Die Hälfte der Mischung hatte Pigment zugemischt, was aber optisch NULL Effekt hatte. Siehe den Streifen in der Mitte der Platte, das is die Trennung der beiden Mischungen. Wir haben die Maximalmenge Pigment verwendet, die angegeben war. Also etwas über 30g auf 2,5kg Zement. Deshalb jetzt meine Frage: Wenn Pigment keine Auswirkung hat, können wir die graue Ausführung mit der altweißen mischen, um einen Mittelwert der beiden zu bekommen?

                      Und noch eine Reihe andere Fragen:

                      - Uns wurde eine Mindestdicke von 3cm empfohlen, wir würden aber gerne 2cm probieren. Sollte auch gehen oder?
                      - Meint ihr man kann die Armierung auch ganz weglassen bei dem Job? Ihr habt sowas schon angesprochen hier.
                      - Anmischen von 100kg Mobyfix: Das scheint mir zu viel für Wannen und Quirl auf der Bohrmaschine. Kann man einen normalen Betonmischer verwenden, oder muss das ein Zwangsmischer sein? Was is da der Unterschied. Mein Nachbar hat so ein klassisches Ding, das auf jeder Baustelle steht.

                      Danke für euren Support.
                      Gruß aus Frankreich.

                      BEN

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                        #13
                        Hallo Ben,

                        welchen Farbton willst Du denn erzielen und welches Pigment hast Du verwendet? Mit 2 cm sollte es auch gehen, aber wenn die Platte zu dünn wird, schimmert die Bewehrung durch. Und weglassen würde ich sie bei so einer dünnen Platte dann auch lieber nicht. Ein normaler Freifallmischer müsste für MOBY FIX® Schnellvergussbeton altweiß ganz gut funktionieren. Du solltest den Beton aber nicht mit MOBY FIX® Schnellvergussbeton grau oder MOBY FIX® Schnellvergussbeton weiß mischen.

                        Sven

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                          #14
                          Wir wollten ein warmes hellgrau erzielen und haben natürliche Pigmente verwendet von www.ocres-de-france.com
                          Aber wir haben einfach viel zu helle Pigmente genommen denke ich. Wir probieren es noch mal mit dunkleren.

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                            #15
                            Auf der Homepage sind einige Pigmente mit einer nur durchschnittlichen Farbkraft.

                            Wenn es unbedingt Öko Pigmente sein sollen, dann wirst du wohl ein bisschen probieren müssen.

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