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    Standwaschbecken

    Hallo zusammen!

    Ich würde gerne beigefügtes Standwaschbecken nachbauen. Ich habe lediglich zwei Fragen dazu und freue mich auf Eure Erfahrung/Unterstützung:

    - Welchen Beton würdet Ihr hierfür empfehlen und ist eine Armierung notwendig? Wandstärke bei 3cm und die Oberfläche muss nicht glatt wie eine Glasplatte sein.
    - Wie kann hierfür eine Gießform aussehen? Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Rückseite zu 2/3 offen bleiben würde, so als Revisionsöffnung für den Siphon und dass es in einem Stück gegossen werden soll.

    Besten Dank für Euer Feedback!

    Viele Grüße
    Martin 103.pdf

    #2
    Hallo Smart,


    es gibt speziell für derartige Möbel und Accessoires aus Beton einen hochfesten Vergussbeton auf Basis des Spezialzements Dyckerhoff FLOWSTONE®. Das Produkt nennt sich MOBY DUR® und dürfte für Dein Vorhaben sehr passend sein. Es gibt die Fertigmischung als MOBY DUR® weiß oder als MOBY DUR® grau. Das Anmischen mit Wasser erfordert eine spezielle Mischtechnik/Vorgehensweise, wobei die weiße Variante etwas anspruchsvoller ist als die graue. Ich empfehle Dir dazu das Ansehen des Videos Mischanleitung Flowstone. Du findest weitere ausführliche und sehr wichtige Hinweise zur Verarbeitung in meiner Werkanleitung Flowstone, die Du im Moertelshop auch als kostenlosen Download herunterladen kannst. Wenn Du nach der Lektüre noch offene Fragen hast, kannst Du sie gern hier stellen.

    Was den Formenbau betrifft, so hast Du eine komplizierte Aufgabe vor Dir. Vielleicht gibt es ja jemanden hier im Forum, der dazu noch Tipps für Dich hat. Ich selbst kenne mich mehr mit Beton als mit Formenbau aus.

    Die Bewehrung würde ich für dieses Objekt komplett weglassen.

    Sven

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      #3
      Hallo Smart,
      Formenbau... das wird komplex. Das Waschbecken muss doch schon glatt werden. Eine Positivform kannst Du aus mdf Platten herstellen. Recht gute Anleitung hier
      https://www.youtube.com/watch?v=jZ7VktbLq40
      Allerdings wird hier der Vorgang des Polierens der Form nicht wirklich beschrieben. Nach Epoxybeschichtung spachteln, schleifen, spachteln schleifen, mit Spritzpistole lackieren und auf Hochglanz polieren. Davon abformen ist kritisch, da rissgefährdet. Form gibt nicht nach. Von dieser Form müsstest Du also eine Silikonform machen. Dann außenrum aus Holz/Spanplatte mit abgedichteten Fugen. Bei der Bauhöhe... einteilig. Hm. Innen ansonsten einen Styroporblock. Auf jeden Fall auf dem Kopf stehend aufbauen. Ein größeres Projekt.
      Erfahrungen wären spannend.
      Grüße
      Till

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        #4
        Hallo Till und Sven,

        vielen Dank für Eure Antworten!

        Ich werde das Teil auf jeden Fall aus MobyDur herstellen. Was den Mischer betrifft, bin ich mir noch nicht sicher, wie ich es angehe. Die Anleitung zur Herstellung im Freifallmischer ist ziemlich gut, vielleicht kann ich auch einen Zwangsmischer leihen. Muss mal mit unserem Rohbauer sprechen, die sind noch einige Zeit auf unserer Baustelle beschäftigt.

        Der Formenbau ist und bleibt eine Herausforderung, da beißt die Maus keinen Faden ab! Nach diversen Versuchen mit kleinen Modellen und einfachem Betonestrich hat sich herausgestellt, dass der Verguß auf dem Kopf die beste Methode ist. Zur Gewichtsreduzierung habe ich auch schon an Styrodur gedacht, dieses verspachtelt, geschliffen und mit Epoxy beschichtet. Die Schwierigkeiten sehe ich allerdings im Ziehen der Silikonfugen, da man an diverse Stellen - sobald die Form zusammengebaut ist - nicht mehr so gut herankommt. Aber dafür werde ich auch noch eine Lösung finden. 1.000 Euronen und einen Keks für ein Standwaschbecken in der Gästetoilette sind mir einfach zu viel ???? Ich versuche es einfach und werde wieder berichten.

        Viele Grüße
        Martin

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          #5
          Hallo zusammen,

          ich habe mich an oben genanntes Projekt gewagt. Den Formenbau habe ich gut durchdacht und mich stark an den Projekten von grey-Element orientiert. Nun denn, nachdem die Form meinen Ansprüchen entsprach und ich alles gut vorbereitet hatte, habe ich das Teil mit Gogolit Industrial gegossen. Alles soweit gut gegangen und nach 48 Stunden habe ich ausgeschalt. Bis auf ein zwei Lunker war ich sehr zufrieden, auch die Kanten waren Dank neutralvernetztem Bausilikon vom Baumarkt (der mit dem Bieber) sehr gut. Doch dann war ich beim entfernen der inneren Schalung zu ambitioniert unterwegs und habe eine Seite des Beckens, nun ja herausgestemmt! War nach 48 Stunden viel zu früh, daraus habe ich dann für den zweiten Versuch gelernt.

          2. Versuch: Alles wie vorher, nur dass ich die innere Form des Beckens besser vorbereitet habe. Ich habe nach 48 Stunden nur die äußere Form entfernt und den Rest weitere 4 Tage ruhen lassen. Heute stelle ich fest, dass sich Spannungsrisse gebildet haben (siehe beigefügtes Bild). Die innere Form habe ich noch gar nicht versucht zu entfernen. Ich habe folgende Theorie: Ich habe ein wenig mehr Wasser als das letzte Mal genommen, denn bei 50 Kilo Gogolit industrial hat man mit einem Mörtelquirl ganz schön zu ackern. Des Weiteren habe ich Mörtelreste auf der Holzschalung zurückgelassen. Diese könnten dann einerseits das Holz zum Aufquellen gebracht haben und andererseits ist der Mörtel durch zu viel Wasser zu schnell geschwunden.

          Freue mich über Euer Feedback zu meinen Vermutungen und zu Anregungen, wie ich das Teil doch noch retten kann!

          Viele Grüße
          Martin
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            #6
            Hallo Martin,

            welche Wandstärke hast du?
            Schaut aus wie 3cm. Mach das nächste mal einfach eine Styroporform als Innenform. Wenn es innen glatt werden soll, könntest du auch PVC Folie oder vergleichbares davorkleben. Armierung wäre AKS Gitter umlaufend. Die Innenform muss nachgeben können, sonst wird das nichts.
            Mit dem Gummihammer in mehreren Abständen klopfen dann hast du auch keine Lunker. Wenn du noch Fragen zum Formenbau hast, so kannst du diese auch gerne hier im Forum stellen, dann musst du nicht alles 10mal machen.

            Grüße

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              #7
              Hallo,

              vielen Dank für die Rückmeldung!

              Das Waschbecken hat oben eine Wandstärke von 3cm, ca. 6cm der Waschbeckenboden und ab da nach unten 4cm. In den Waschbeckenboden habe ich als Bewehrung eine Estrichmatte eingebracht. Die Innenform aus Holz (beschichtete Möbelbauplatte, glatt) war mindestens einmal im ersten Versuch stabil und hat zu keinen Bewegungen geführt, da sie auch gegen Austreten des Zementleims abgedichtet war. Daher bin ich auch für den zweiten Versuch dabei geblieben, auch vor dem Hintergrund, dass die Innenseite ja nicht sichtbar ist.
              Bezüglich der Nutzung des Gummihammers, war ich nach meinem Dafürhalten nicht zu nachlässig. Wie bereits beschrieben, kann ich mit den Lunkern sehr gut leben, es ist ja auch ein Handwerksstück! Vom Grundsatz her muss das Waschbecken ja keine große Belastung aushalten, lediglich das Eigengewicht tragen.

              Die finale Frage ist aber, ob ich das Teil ggf, doch noch retten kann? Was hältst Du von Epoxidharz oder Sekundenkleber? Oder im worst case doch noch einmal auf Anfang ?????

              Viele Grüße
              Martin

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                #8
                Hallo Martin,

                wenn Du die Innenschalung erst einmal heraus hast und das Teil dann noch nicht in Stücke zerfallen ist, dann kannst Du mit Epoxidharz den Riss füllen und auch abdichten. Es wird aber natürlich eine sichtbare Reparaturstelle bleiben. Das Problem, das hier aufgetreten ist, liegt in der Schwindung des Betons, welcher Du mit der Entformung erst nach vier Tagen auch noch besonders viel Zeit gegeben hast. Je schneller der Kern raus kommt, desto besser. Und er darf keinesfalls aus Holzplatten sein, weil die sicher zu Rissen führen, sobald der Beton durch den Abbindevorgang zu schwinden beginnt. Dazu gibt es hier auch schon viele Beiträge. Möglichst weiches Styropor gibt der Schwindung ausreichend nach und ist hier das Material der Wahl. Alternativ dazu kannst Du auch bei Deinem Holzkern bleiben, musst ihn dann aber in eine geschäumte Kunststsofffolie (z.B. Trittschaldämmung aus PE) einwickeln, damit eine nachgiebige Pufferzone entsteht.

                Sven

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                  #9
                  Hallo Betongemeinde,

                  es hat etwas länger gedauert, da wir in der Zwischenzeit ein Haus fertiggestellt haben, aber ich habe es noch einmal versucht. Alle eure Ratschläge und Erfahrungen sind in dieses Projekt eingeflossen. Vielen Dank dafür! Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und freue mich auf das Oberflächenfinish in Kürze.
                  Das schöne Standwaschbecken ziert zukünftig das Gäste-WC unseres neuen Hauses. Das gesamte Projekt war echt tricky, hat aber mega Spaß gemacht und ich habe bereits neue Objekte in der Planung. Besten Dank auch an Dr. Backstein für die sehr guten Produkte und die fachliche Unterstützung.

                  Viele Grüße
                  Martin Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                    #10
                    Hallo Martin,

                    es freut mich, dass jetzt alles gut geklappt hat. Das Teil sieht eingebaut und mit dem passenden Wasserhahn bestimmt super edel aus. Vielleicht hast Du ja später nochmal ein Bild.

                    Sven

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