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Küchenarbeitsplatte maxi

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    Küchenarbeitsplatte maxi

    Hallo liebe BetonsprechstundenleserInnen,

    wir planen den Eigenbau unserer Küchenarbeitsplatten. Es wird eine Platte für die Spüle entlang der Wand geben und eine Platte für die Kochinsel. Unsere Planung dazu, lade ich hier auch hoch. Die Plattenstärke ist 4cm.
    Die Platte der Kochinsel müssen wir wohl leider längs teilen, damit das Gewicht noch irgendwie händelbar ist...?

    Wir würden uns für folgende Produkte entscheiden:

    - Moby Dur in grau
    - Beschichtete Spanplatte für die Schalung
    - Styrodur für die Aussparungen von Herd und Spüle mit Baukleber am Rand eingeklebt
    - Molly Put für die Kanten und dazu eine Kittkugel 8mm
    - Plopp als Trennmittel
    - Textilbewehrung in die Fläche Typ 1111 Carbonfasertextil
    - Fiberbasaltstab als Bewehrung für die Stege an Herd und Spüle
    - LFC Betonverkieselung und
    - H10 Betonimprägnierung

    Jetzt noch die Fragen, die bei uns zu diesem Projekt aufkamen:

    1. Klingt die Materialliste schlüssig?
    2. Wie viele Fiberglasstäbe müssen zusätzlich zur Textilbewehrung in die Stege an Herd und Spülbecken eingelegt werden? Die Stege haben folgende breiten: 20,3cm und 11cm an der Spüle und 6,6 und 16,3cm am Herd
    3. Wir liebäugeln noch damit die Platte für die Insel an einem Stück zu gießen. 1,16 x 2,28m (240 kg). Hat jemand positive Erfahrungen mit solch sehr großen Platten gemacht?
    4. Wenn wir die Platte an der Kücheninsel in 2 Teilen gießen. Welche Spachtelmasse ist zum schließen der Fuge zu empfehlen. Kann die Spachtelmasse auch verkieselt und imprägniert werden?
    5. Gibt es für die Textilbewehrung eine günstigere Alternative?

    Vielen Dank schonmal für die Rückmeldung!!

    Sophia und Adrian 230823_Platte Waschb.pdf
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    #2
    Hallo Sophia und Adrian,

    ja, die Liste klingt sehr gut überlegt. Wenn Ihr etwas sparen wollt, dann könntet Ihr anstelle von Typ 1111, Carbonfasertextil, 295 g/m² das Typ 55 Carbonfasertextil, 149 g/m² verwenden. Pro Steg muss mindestens ein Fiberbasaltstab für Beton 8 mm eingelegt werden, der auf jeder Seite möglichst nicht weniger als 20 cm über die Aussparung hinausragt. Zwei sind besser aber nicht lebensnotwendig und auch manchmal in der Hektik des Gießens am Ende dann doch nicht drin.

    Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die große Platte aus einem Stück zu gießen, denn der Mehraufwand (Kasten Bier) ist viel geringer als das Nacharbeiten und Spachteln von Fugen, die einem später doch nicht ganz so gut gefallen. Wenn Ihr die Platte wendet, liegt sie immer noch auf einer Seite auf, und so müsst Ihr nur das halbe Gewicht stemmen. Das ist mit ein paar Helfern gut machbar, wenn Ihr pro Person eine Last von 20 bis 25 kg einplant.

    Sven


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      #3
      Hallo Sven,
      vielen Dank für die schnelle, ausführliche und beruhigende Antwort!
      Ich werde gleich mal überlegen welche strarken Frauen und Männer ich auf unsere Baustelle locken werde... mit dem beschriebenen Kasten Bier ;-)

      Du schreibst, dass der Fiberbasaltstab 20cm über die Aussparung herausragen soll. Der Steg am Spülbecken ist 82,5 cm lang. Da reicht dann ja die Länge von einem Stab mit 110 cm nicht aus. Lege ich dann 2 St. mit einer Überlappung aneinander oder müssen die Stäbe dann verzwirnt werden (mit welchem Material?)
      Oder lege ich die 2 Stäbe mit Abstand ein. Und der hintere Stab steht rechts 20cm über und der vordere Stab 20cm links? Funktioniert das für den Lastabtrag?

      Die "Schwachstelle" unserer Platte an der Kücheninsel ist wohl die Stelle mit der Aussparung von 1,32m x 0,36m Plattendicke 4cm. Ist auch dort die vorgeschlagenen Typ55 Carbonfasertxtil Bewehrung ausreichend. Eben für eine "normale" Küchenbenutzung? (siehe Foto) ​

      Vielen Dank und viele Grüße
      Sophia und Adrian
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      Zuletzt geändert von BetonSteig; 23.08.2023, 21:31.

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        #4
        Hallo Sophia und Adrian,

        wenn Eure Platte brechen sollte, dann wird sie es da tun, wo der Herd eingebaut werden soll. Die Stege vor und hinter der Herdaussparung sind also die kritischsten, und hier solltet Ihr mit den Stäben nicht zu sparsam sein. Alternativ zu den Fiberbasaltstäben 8 mm , die es nur in 110 cm Länge gibt, könnt Ihr auch die längeren Fiberglasstäbe für Beton 4 mm verwenden und davon einfach doppelt oder dreimal so viele nehmen. Ihr müsst aber auch bedenken, dass eine Bewehrung keinen Riss verhindern kann, sondern nur dafür sorgt, dass die Platte nicht in zwei Teile zerfällt, falls ein Riss auftritt. Den Riss selbst verhindert Ihr durch sehr vorsichtiges Handling und Tragen der Platte von A nach B nur im aufrechten Zustand. Die Kiste Bier also besser erst nach getaner Arbeit rausholen. Man kann zwei zu kurze Stäbe einfach durch Aneinanderbinden mit Draht zu einem längeren machen. Sie sollten sich dabei dann auch untereinander wieder um mindestens 20 cm überlappen.

        Sven

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          #5
          Hallo Betonisten,

          wir haben die komfortable Situation, direkt am Einsatzort auf dem Boden zu gießen. Bei uns handelt es sich ja um 2 Platten.

          Kann ich die Platten nach dem Ausschalen direkt gewendet auf die Kuchenkorpusse legen? oder muss ich die Platten nochmal auf einer flächigen Auflage zwischenlagern?

          Die Auflager der Platten bestehen aus ca. 12 mm Platten - diese sind vom Schreiner ins Wasser gebracht.

          Vielen Dank schon mal...

          Grüße
          Adrian

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            #6
            Hallo Adrian,

            nein, zwischenlagern müsst Ihr die Platte nicht. Aber Euer Fußboden ist wahrscheinlich nicht ganz eben. Deshalb müsst Ihr die Schalung zumindest auf einer kräftigen Lattung auflegen und das Ganze sorgfältig ins Wasser bringen. Sonst ist die Platte später unterschiedlich dick und extrem schlecht zu gebrauchen.

            Sven

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              #7
              Hallo nochmal,
              die Platten sind inzwischen gegossen. Mit dem Ergebnis war ich größtenteils zufrieden. Jetzt hab ich die Platte verkieselt und ne Woche später (gestern) mit H10 versiegelt.
              Das Ergebnis seht ihr unten… lauter Punkte auf der Fläche.
              Ich hab die Platten zum entstauben eine halbe Stunde vor der Versiegelung feucht abgewischt.
              kommen die ausblühungen da her???

              kann ich da noch was retten??? Also die ausblühungen los werden?

              LG
              adrian Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                #8
                Ausblühungen wären weiß, das sieht nach Feuchtigkeitsnestern aus, warte mal etwas ab.

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                  #9
                  Hallo Adrian,

                  DoubleM hat Recht, das sind keine Ausblühungen. Es hat den Anschein, dass dicht unter der Oberfläche eine Menge Poren sind, in denen sich Feuchtigkeit gesammelt hat. Mit etwas Glück trocknet das noch so weg, dass man keine Farbunterschiede mehr sieht. Es muss aber beim Guss nicht optimal gelaufen sein, sonst dürfte es bei MOBY DUR® grau solche Poren nicht geben. Die Betonmasse scheint nicht ausreichend fließfähig gewesen zu sein. Welches Werkzeug habt Ihr denn zum Mischen verwendet?

                  Sven

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                    #10
                    Hi Sven,
                    Die Verfärbungen sind leider immer noch da. Ich befürchte, dass ich nach dem nass abwischen nicht lang genug gewartet habe… sodass in den Poren noch Wasser war.
                    das Material wurde mit einem 150l Zwangsmischer angerührt. War kein Zuckerschlecken, weil echt schlecht fliessfähig. Haben auf 2 mal gegossen mit maximal 7 Sack auf einmal im Mischer.

                    was anderes als warten bringt ja eh nichts, oder?

                    Grüße!
                    adrian

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                      #11
                      Hallo Adrian,
                      H10 ist diffusionsoffen, das LFC wird den Beton auch nicht komplett abgesperrt haben. Wenn das wirklich nur Wasser ist .. Verfärbungen durch Wasserflecken sind in Beton eigentlich nie ein dauerhaftes Problem, das löst sich durch Diffusion irgendwann.

                      Vom Grundsatz her: Moby Dur erzeugt von Haus aus schon eine sehr dichte Oberfläche, die z.B. weit weniger Imprägnierung u.ä. aufnimmt als andere Mörtel. Man neigt deswegen dazu von allem (LFC, H10, …) zu viel aufzutragen, was mitunter zu seltsamen Effekten führt. Hier dürfte aber etwas anderes passiert sein:

                      Deine Schilderung "schlecht fließfähig" läßt ein bißchen darauf schließen, dass das Anmischen nicht optimal war. Moby Dur nach Waschzettel korrekt und ohne zusätzliche Glasfasern angemischt fließt eigentlich recht gut, das wenige Wasser und die etwas gröberen Zuschläge sorgen eigentlich nur dafür, dass Moby Dur etwas weniger geschmeidig fließt als z.B. ein Vito Piano, verteilen und nivellieren tut es sich aber eigentlich trotzdem gut. Das LFC (Wasserglas) dringt normalerweise flächendeckend minimal in die Oberfläche ein, verkieselt dort und dichtet nun leidlich gegen Wasser ab. Wenn man keine hinreichend homogene "Masse" angemischt und gegossen hat kann es passieren, dass man kein gleichmäßig dichtes Gefüge erhält und "Poren" im Beton zurückbleiben. Oberhalb oberflächlicher Poren erzeugt LFC nun keinen schützenden Film sondern sickert in die Pore ein und kleidet maximal die Pore leidlich aus. Feuchtigkeitsauftrag sorgt nun dafür, dass Wasser in die Pore sickert, z.B. beim Abwischen, der satte Auftrag des wasserbasierten H10 füllt selbige nun endgültig. Nach unten kann die Flüssigkeit u.a. dank des LFC nicht schnell weg, H10 selbst ist zwar diffusionsoffen, hemmt die Verdunstung aber natürlich trotzdem. Das Wasser diffundiert ein wenig in die umliegenden Bereiche und färbt diese dunkel, diese Dunkelfärbung verschwindet normalerweise im Laufe der Zeit.

                      In jedem Fall habt Ihr keinen Druck jetzt irgendwie schnell reagieren zu müssen:
                      • Wasserglas braucht zwar durchaus Wochen bis es Beton optimal "abdichtet", die Verkieselung ist aber weit fortgeschritten und Ihr bekommt es nicht mehr aus dem Beton raus .. außer Ihr beschleift die Oberfläche kräftig
                      • Das H10 ist "abgetrocknet", ihr könnt jetzt nichts machen (z.B. schleifen) was in 4 Wochen nicht auch oder relevant schwerer möglich wäre

                      Selbst wenn die Flecken nicht komplett verschwinden (z.B. durch eine etwas höhere Konzentration der Bestandteile von H10) habt Ihr nach meiner Einschätzung eine gute Chance, dass sich das "Schadbild" zumindest deutlich bessert.

                      Gruß und viel Glück
                      Martin

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                        #12
                        Vielen lieben Dank an die Fachleute! Das ist ein super Forum hier

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