Planzentopf gießen mit 3D Druck und Silikon

[3 Mal Fisch-Joey]

Hallo liebe Mörtler!

Ich arbeite seit 3 Monaten an einem von mir designten Planzentopf, den ich gerne aus Beton gießen würde. Da ich hobbymässig viel mit 3D am Computer arbeite, habe ich den Topf zuerst digital modeliert.



In einem ersten Versuch habe ich dann eine Negativform aus PLA gedruckt und mir einen Gießbeton von Amazon besorgt, auf Grund damals mangelnder Alternativen.
Das sah dann so aus (mit Größtkorn 2mm):
Leider habe ich nicht wirklich mitgedacht, und bin davon ausgegangen dass 1kg Beton = 1l Beton, deswegen fehlt jetzt mehr als die Hälfte
Da die Form sehr starr war und ich sie trotz einer Unterteilung in ~10 Teile nicht einfach entfernen konnte, ging dann beim entfernen einiges zu Bruch. Es war aber von vornherein gedacht den Topf in Drittel zu unterteilen damit ich nicht so viel Plastik verdrucken muss.
In einem neuen Anlauf werde ich jetzt in einer Schalung aus Plastik das Topfmodel aus Plastik platzieren und in mehreren Durchgängen eine Silikonform gießen.



Damit sollten sich diese Probleme erledigt haben. Allerdings habe ich bei meinem Amazon Beton das Problem, das die scharfen Kanten an den linken und rechten Wänden des Drittel sehr leicht abgebröckelt sind. Die scharfen Kanten hätte ich aber gerne, damit sich später die Drittel mit eingegossen Gewindestangen und 2 Komponenten Mörtel so eben und gleichmässig wie möglich verbinden lassen.
Außerdem bin ich ein armer Hobbykünstler, und kann mir den teuren Gießbeton von Amazon nicht leisten. Ich bin sehr froh diesen Shop gefunden zu haben, weil ich nach 14 tägiger Suche nur Baustoffhändler gefunden habe, die zwar früh hochfesten Zement und Beton im Angebot haben, man dann aber vom Hersteller eine ganze Palette nehmen muss. Außerdem sind die Beschreibungen eher vage und erwähnen maximal Fertigbetonteile, ganz im gegensatz zum mörtelshop. God bless!

So, meine Frage wäre jetzt, welche Art von Beton am besten geeignet wäre? Der Topf hat einen Innendurchmesser von 18 cm, bei 20 cm höhe, er muss also nicht hundert kg Erde aushalten.
Ursprünglich dachte ich gogolit Industrial, aber habe dann auch den Moby Dur möbelvergussbeton gefunden.


lg 3 Mal Fisch Joey

[dr.backstein]

Hallo 3 Mal Fisch Joey,

für diese Arbeit sollte der VITOTTO Schmuckbeton perfekt passend sein. Als etwas kostengünstigere Variante käme auch noch
TURBO 20 Vergussmörtel schnell grau in Frage. Und sofern es weißer Beton sein soll , dann MOBY FIX® Schnellvergussbeton weiß .

Sven

[3 Mal Fisch-Joey]

Danke für den Tipp mit Vitotto, den habe ich ganz am Ende der Produkte bis jetzt immer übersehen. Könntest du vlt noch kurz erläutern worin sich der vitotto vom gogolit design II unterscheidet?
Bis auf die Dichte scheinen beide gleich zu sein, und da ein ganzer Topf ca 3L volumen hat, wäre ein bischen weniger gewicht eigentlich nicht verkehrt? (4.2 vs 7,6kg, wenn ich richtig gerechnet habe)

[gestalter-dave]

Hallo Joey,

Hier gab es schon Beiträge, wo die ausgedruckte Negativform zu Problemen beim ausgießen von Beton geführt hat. Und du hast es ja auch schon beschrieben, das es zu abbröckelungen an den Kanten kam.

Ich kenne mich weder mit 3D Programmen noch mit dem 3D Drucker aus.
Deswegen halte uns bitte auf dem laufenden, um zu beurteilen inwiefern solche ausgedruckten Formen aus dem 3D Drucker für den Guss von Beton verwendbar sind.

Grüße Dave

[3 Mal Fisch-Joey]

Hallo Joey,

Hier gab es schon Beiträge, wo die ausgedruckte Negativform zu Problemen beim ausgießen von Beton geführt hat. Und du hast es ja auch schon beschrieben, das es zu abbröckelungen an den Kanten kam.

Ich kenne mich weder mit 3D Programmen noch mit dem 3D Drucker aus.
Deswegen halte uns bitte auf dem laufenden, um zu beurteilen inwiefern solche ausgedruckten Formen aus dem 3D Drucker für den Guss von Beton verwendbar sind.

Grüße Dave

werde ich gerne machen.

aber, wie ich geschrieben habe, haben die 3d gedruckten formen nicht geklappt, also an der Front kann ich schon mal von meiner Seite aus eine Absage erteilen.
Im jetzigen Versuch verwende ich einen 3D gedruckten Topf, der in einer 3D gedruckten Schalung montiert wird, und dann wird die Schalung mit silikon ausgegossen, damit ich den Abdruck vom Topf habe. Also am Ende habe ich nur 3D druck dort wo er nicht mit dem Beton in Berührung kommt.

[dr.backstein]

Hallo 3 Mal Fisch Joey,

ja, GOGOLIT® DESIGN II Leichtbeton wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Keine Frage. Inhaltlich ist das etwas zwar komplett anderes als VITOTTO Schmuckbeton , aber im Gebrauch am Ende doch fast gleich, nur eben leichter. Bei GOGOLOIT ist es noch einfacher, Gussgrate wegzuschleifen, ohne dass man später viel davon sieht, denn die enthaltene Körnung ist extrem feines Blähglasgranulat.

Sven

[3 Mal Fisch-Joey]

kleines update: das design wurde wieder geändert, hier ein paar bilder vom laufendem Work-in-Progress. das 2. und 3. bild zeigen das aktuellere Design, mit dem ich aber noch nicht zufrieden bin.

[gestalter-dave]

Hallo Joey,

das ist ja richtig perfekt geworden, wirklich gute Arbeit. Das Design ist sehr futuristisch und würde gut in die Kategorie Star Wars, Predator oder Alien passen . Was genau hat dich inspiriert und machst du noch andere dieser Art?

Grüße
Dave

[3 Mal Fisch-Joey]

Hallo Joey,

das ist ja richtig perfekt geworden, wirklich gute Arbeit. Das Design ist sehr futuristisch und würde gut in die Kategorie Star Wars, Predator oder Alien passen . Was genau hat dich inspiriert und machst du noch andere dieser Art?

Grüße
Dave

perfekt? ich wünschte ich könnte das auch behaupten aber danke für das Lob. am Anfang hatte ich eigentlich keine Inspiration, da gab es nur meine Idee von einem unbestimmt futuristischem Topf. ab der hälfte haben mir aber andere Leute gesagt, dass es wie du auch sagst sie sehr an Alien und h r giger erinnert. Da ist mir das auch ein- oder aufgefallen, und ich habe versucht das futuristische Gefühl noch ein bisschen in diese, in meinen augen, kalte/mysteriöse/dunkle Richtung zu intensivieren.
An was ich natürlich oft denken habe müssen sind die Eier aus denen die Facehugger schlüpfen, einfach weil die Form ein bisschen die selbe ist, und die großen glatte Flächen sich auch ein bisschen ähneln.

Am Schluss hatte ich jetzt aber die größte Mühe, aus dem alten Design mit den hohen säulen etwas neues zu machen, das mir auch gefiel, ohne dabei alles neu zu machen.
Ich weiß immer noch nicht, ob ich das neue Design so allumfänglich besser finde, die klarheit war beim alten besser, dafür hab ichs langweiliger gefunden - aber ich will den Beton jetzt endlich gießen, drum wird (einfach) abgeschlossen!
Nein mein erster Topf, hätte zwar noch eine Idee im Hinterkopf, mit der ich während dem jetzigen Topf geliebäugelt habe und mal kurz probiert habe, aber ich denke mein nächstes Projekt wird vor allem anderen eines meiner alten sein, und zwar eine Drahtbiegemaschine. An der arbeitete ich bevor ich einen Unfall hatte, seit 1 1/2 Jahren ca, und seit dem Unfall hab ich den Topf gemacht. Jetzt bin ich aber wieder komplett fit.

hier noch ein verschönerter render, vom noch nicht ganz finalen Design:

[3 Mal Fisch-Joey]

und hier das finale Design:

[gestalter-dave]

Hallo Joey,

ich finde dein Design mit der Anlehnung an die Filmtriologie Alien und dem Künstler H.R. Gigger , sehr gut gelungen. Deine Abbildung zu finalen Design veranschaulichen in meinen Augen ein Prozess, wo es den Anschein hat als würde hier gleich etwas aus dem Topf fließen.

Ich könnte mir das auch als 1 - 1,5m größer vorstellen. Das könnte oben zum Beispiel als schlanke Eiform zusammenschließen. Dann wäre es auch kein Gebrauchsgegenstand mehr, sondern Kunst wo man wiederum mehr Spielraum für Kreativität und Interpretation hat.

Der Name Pflanzentopf ist hier natürlich völlig unpassend. Das wäre so ähnlich als würdest du den Film Alien in die freundlichen Wesen aus dem All umbennenen. Es könnte im diesen Fall ja auch ein Kelch sein.


Grüße
Dave

[3 Mal Fisch-Joey]

heute oder morgen gibts noch ein update und eine antwort auf deine nachricht gestalter-dave , aber zuerst die arbeit, dann alles andere.

lg

[3 Mal Fisch-Joey]

Hallo Joey,

ich finde dein Design mit der Anlehnung an die Filmtriologie Alien und dem Künstler H.R. Gigger , sehr gut gelungen. Deine Abbildung zu finalen Design veranschaulichen in meinen Augen ein Prozess, wo es den Anschein hat als würde hier gleich etwas aus dem Topf fließen.

Ich könnte mir das auch als 1 - 1,5m größer vorstellen. Das könnte oben zum Beispiel als schlanke Eiform zusammenschließen. Dann wäre es auch kein Gebrauchsgegenstand mehr, sondern Kunst wo man wiederum mehr Spielraum für Kreativität und Interpretation hat.

Der Name Pflanzentopf ist hier natürlich völlig unpassend. Das wäre so ähnlich als würdest du den Film Alien in die freundlichen Wesen aus dem All umbennenen. Es könnte im diesen Fall ja auch ein Kelch sein.


Grüße
Dave

Das mit der Kunst wäre natürlich sehr toll, aber die Größe scheitert leider an mehreren Umständen. Mein Druckvolumen ist maximal 25 x 21 x 20 cm und der Topf inklusive Füße 26 cm hoch. Ich habe das Topfdrittel im moment schon in 3 symmetrische, also insgesamt 6 Teile und das kleine Inlay geteilt. Wenn er jetzt 1m hoch wäre, müsste ich ihn noch mehrere Male zusätzlich unterteilen und hätte wahrscheinlich noch mehr sichtbare Linien dort, wo sich die Teile treffen.

Außerdem würde das Unmengen mehr an Material benötigen, das Plastik der Form jetzt ist schon um die 1,5 kilo schwer, dazu kommen noch fast 2kg Silikon.
Aus den jüngsten Erfahrungen könnte ich das zwar alles reduzieren, diese Größe wäre aber trotzdem mit ca 6x Mal so viel Plastik und Silikon verbunden.
Von der armen Umwelt einmal abgesehen, könnte ich mir das persönlich kaum leisten.

Auf der positiven Seite wäre aber zu nennen dass die Details dann wohl viel besser rauskommen würden, weil durch den Druck die kleinen Sachen im jetzigen Maßstab schon ein bisschen untergehen und verwaschen werden.

Abseits der praxis-bezogenen Gründe wollte ich etwas schaffen, dass Menschen sich auch einfach so kaufen und in ihre Wohnung stellen können (wenn sie denn wollen) und dass nicht nur für Leute mit viel Platz geeignet ist, sondern auch einen praktischen Nutzen hat.

Und vor dem Hintergrund des praktischen Nutzen als Planzentopf habe ich mir auch immer gedacht, dass die Aliens ja schon unter uns leben, wenn man sich die seltsamen Ausprägungen des Lebens auf der Erde anschaut.
Eine Pflanze, die vom Aussehen her auf dem Planeten Pandorra aus dem Avatar Film von James Cameron wachsen könnte, findet man heute ja schon beim Ikea, diese darf dann aber natürlich trotzdem nicht einfach in einem grünen Plastik-Topf vom Obi mit 4 Ringförmigen Einkerbungen und einem runden Rand gesetzt werden, sondern braucht auch einen Topf der ihre Alien-Natur hervor- und unterstreicht.

Damit man bei Betrachtung des Duos Pflanze + Topf schnell ins Wundern kommt, ein bisschen träumt, im Kopf Bilder ferner Welten und fremder Wesen entstehen, und nicht nur die Details des Topfs untersucht und angreift, sondern auch mal die Pflanze inspiziert und sich denkt wie verrückt es ist, das die Pflanze weiß wie sie wachsen muss, welche Zellen sich in Blätter wandeln, welche in den Stamm, wo ein Teil aufhört und ein anderer anfängt.

Überlegt ob der Topf nicht ein Relikt vom Planet der Konstrukteure aus den Prometheus filmen ist, oder aus einem der "Lagerstätten" der Aliens.

Sich für einen Moment der Geschwindigkeit der Pflanze anpasst, die nicht wie anderes Leben ständig in Bewegung und/oder in Stress ist, aber trotzdem wachsen und gedeihen kann.

Kelch als Bezeichnung ist sehr edel und als Pflanzenkelch auch passend als Quelle des Lebens für die Pflanze, wenn man sich ans kultushafte Christentum anlehnen möchte.
Generell gefällt mir auch die Vorstellung, der Topf schützt die Pflanze wie die Eier der Facehugger diese schützen und wachsen lassen. Vielleicht erwächst aus einem Samen, gepflanzt in meinem Topf, ja ein Alien, oder eine Bohnenranke bis zum Himmel




lg 3 mal fisch joey

[Manohara]

zwei Anmerkungen:

Die Füße, mit ihrer Einkerbung an der Auflagefläche, kommen mir empfindlich vor. Da würde ich mehr Wert auf den praktischen Nutzen legen, dass da nicht so schnell etwas abbrechen wird, wenn sie schräg aufgesetzt werden.

Gelungen finde ich das Verhältnis von ruhigen Bereichen und differenzierter Form.

[gestalter-dave]

Hallo Joey,

ich finde es auch immer gut, bei der Ideenfindung ein wenig rumzuspinnen. Beim Verkauf würde ich die Aliens weglassen. Um gute Sachen zu entwerfen,reicht es schon sich in der Natur näher umzusehen. Wenn man die Absicht hat etwas zu verkaufen, braucht man natürlich eine Zielgruppe, mit der muss man sich beschäftigen und auch sehen, wo sie zu finden ist. Wenn die Qualität und das Design stimmt ist der Verkauf kein Problem mehr. Wenn man die Mehrheit ansprechen möchte, sollte es ein universelles Design sein, dass wären einfache, leicht verständliche Formen, die einen auf Anhieb gefallen ohne lange darüber nachzudenken.

Um deinen Pflanzenkelch ein wenig imposanter und interessanter aussehen zu lassen, habe ich vorgeschlagen ihn ein bisschen größer herzustellen, um dann wiederum mehr Platz für deine Konturen/Relief zu haben. Dadurch ist die Wirkung (allein schon aus der Ferne) um einiges erhöht. Dabei ist es auch wichtig ,wie Monahara schon angesprochen hat, ruhige Bereiche mit einzubringen um die Wirkung noch mehr zu steigern.

Von der Herangehensweise würde ich Prototypen aus Ton herstellen. Du kannst sie auch aus einen Gipsblock schneiden/feilen und sägen, dabei solltest du aber genau wissen wie es am Ende aussehen soll. Bei Ton kannst du immer wieder nachmodellieren hat aber den Nachteil, dass dieser bei Trocknung schwindet.

Die Vorlage dafür wäre ja dann wahrscheinlich dein 3D Programm.

Ich habe hier noch was Cooles zum Einpflanzen, passt gut zu Pandorra und wächst auf der Erde.