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Riesen-Esstisch aus Beton

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    Riesen-Esstisch aus Beton

    Gude meine lieben Betonfreunde,

    ich grüße euch aus dem schönen Taunus.
    Ich würde mir gerne einen schön großen Esstisch selbst gießen 220cmx110xcmx??cm dick.

    Jetzt die Fragen:

    Ich hätte den Tisch rein optisch gesehen gerne dick, bei der Größe jedoch würde das jeglichen Rahmen sprengen, der Tisch wäre viel zu schwer.
    Ich dachte an eine Platte, die 3cm "dick" ist, aber einen Rahmen unten drunter von 3x3cm außen hat, sodass er dicker (optische 6cm) wirkt. Natürlich aus einem Stück gegossen
    Ich bin Metallbaumeister und habe natürlich auch Zugriff auf alle gängigen Armierungseisen.
    Die Tischoberfläche sollte keine "Lufteinschlüsse" haben

    1. Wie löse ich das Ganze?

    2. Welchen Beton (Hochfest? "Normalen"?) und vor allem wie viel nehme ich von was?

    3. Was muss ich dafür beachten. um eine Lufteinschlüsse zu haben?

    4. Ich würde gerne polieren und versiegeln, was nehme ich dafür?

    Schon mal vorab vielen Dank!

    #2
    Hallo SchlosserMeister92,

    um die Platte dicker wirken zu lassen als sie ist, kannst Du einen Verdränger aus Styropor eingießen, der dann mit der Rückseite der Platte bündig sein sollte.

    Es gibt speziell für Möbel und Accessoires aus Beton einen hochfesten Vergussbeton auf Basis des Spezialzements Dyckerhoff FLOWSTONE® . Das Produkt nennt sich MOBY DUR® und dürfte hier sehr passend sein. Es gibt die Fertigmischung als MOBY DUR® weiß oder als MOBY DUR® grau. Das Anmischen mit Wasser erfordert idealerweise einen Zwangsmischer oder zumindest eine spezielle Mischtechnik/Vorgehensweise, wobei die weiße Variante etwas anspruchsvoller ist als die graue. Ich empfehle dazu das Ansehen des Videos Mischanleitung Flowstone. Du findest weitere ausführliche und sehr wichtige Hinweise zur Verarbeitung in der Werkanleitung Flowstone (kostenloser Download hier). Wenn Du nach der Lektüre noch offene Fragen haben, helfe ich gern weiter.

    Für eine glänzende Oberfläche kannst Du LIQUAX auftragen und im Nachgang mit einem Filz oder einer Bürste polieren.

    Sven


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      #3
      Gibt es Beispielbilder, wie ich das mit dem Verdränger machen kann, dass die Platte nicht ganz so schwer wird, aber trotzdem stabil?

      Ich würde den ganzen Tisch mit Styropor "füllen", aber nur so viel wie möglich ist.
      Ich würde den ganzen Tisch ausmunieren sodass die Platte trotzdem sehr stabil wird.

      Wie viel Wasser muss ich zum Beton bei ca. 167kg dazugeben?

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        #4
        Die Lösung ist relativ einfach. Der Kern des Tisches muss aus einem leichten und tragfähigem Material bestehen. Styropor ist hier gänzlich fehl am Platz. Zum einen geht der Beton keine Verbindung mit dem Styropor ein und es ist nicht biegestabil. Das bedeutet der Beton muss wieder so dick sein das er alle Kräfte aufnehmen kann. Wo wir wieder beim Gewichtsproblem sind. Ich empfehle dir Bauplatten zu verwenden. Das sind Polystyrol Hartschaumplatten mit beidseitiger Armierung und einer Beschichtung. Beton oder in deinem Fall eher Mörtel verbindet sich mit dieser Beschichtung. Die Platten sind im Handel als Jakoboard, Wedibauplatte und anderen erhältlich. Wenn wir annehmen das die Mörtelschicht 10mm betragen soll und die Gesamtstärke deiner fertigen Platte 60mm betragen soll kommen wir folglich auf einen 50mm starken Kern. Diesen Kern muss du aus 2 Lagen der Bauplatte zusammen kleben. Die gängigen Abmaße der Platten liegen bei 1300x600mm und 2600x 600mm. Ich würde eine Lage aus 2Stk 2600x600 x 30mm und die 2. Lage aus 4 Stk 1300 x 600 x 20mm 90° zueinander verdreht verkleben. Passenden Kleber gibt es vom gleichen Hersteller. So erhältst du einen leichten und tragfähigen Kern für deine Platte. Wenn du es perfekt machen möchtest solltest du auch die umlaufenden Schnittflächen mit einer 10mm Platte belegen damit dort auch eine beschichtete Fläche in Kontakt mit dem Mörtel kommt. Dann noch eine Form aus einfacher beschichteter Spanplatte mit 10mm Spalt rundherum und 10mm höher als dein Kern bauen. Du musst für die Form auch keine Spanplatte verwenden die so groß wie deine Tischplatte ist. Es reicht wenn du im Randbereich umlaufend vielleicht einen 10 oder 15cm breiten Streifen unter der Kernplatte mit Schrauben befestigst. Ich hoffe meine Skizze verdeutlich das. Alle Stöße mit Silikon abdichten. Trennmittel auf die Kunststoff Oberfläche. Ich habe dafür Plan B verwendet. Es gibt aber auch die Variante Große Form und erst 10mm Beton oder Mörtel einfüllen, Kern einlegen gegen aufschwimmen und verschieben sichern. Dann die Ränder auffüllen. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Form.png
Ansichten: 246
Größe: 65,4 KB
ID: 9528

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        • dr.backstein
          dr.backstein kommentierte
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          Hallo SvenR,

          diese Methode würde mit einem anderen Beton als dem schwindfreien PLAN B nicht funktionieren, weil die von Dir verwendete Hartschaumplatte mit beidseitiger Armierung zu steif wäre, um der Schwindung des Betons ausreichend nachzugeben. Es käme ziemlich sicher zu Rissen im Beton.

          Ich kann übrigens nicht finden, dass Beton und Styropor sich schlecht miteinander verbinden. Meiner Erfahrung nach kleben sie extrem aneinander, wenn man ohne Trennmittel direkt auf Styropor betoniert. Natürlich ist Styropor nicht besonders biegesteif, aber das muss er auch nicht sein, wenn er nur als Verdränger dienen soll. Ein Verdränger ist ja nur ein Verdränger und kann nach der Erhärtung des Beton auch genauso gut wieder herausgenommen werden. Er hat keine tragende Funktion.

          Deine Methode würde ich nicht als das Eingießen eines Verdrängers bezeichnen, sondern als das Beschichten einer selbst tragenden Sandwichplatte (Hartschaumplatte mit beidseitiger Armierung) mit Beton. Dave hat das weiter unten ja schon sehr schön in zwei verschiedene Fälle aufgedröselt, die man nicht durcheinanderbringen sollte.

          Sven

          Sven

        #5
        Hallo zusammen,

        Wir haben hier jetzt 2 Möglichkeiten die Tischplatte herzustellen.

        1. Möglichkeit
        MobiDur wird in die fertige Form mit 6cm hoher Seitenschalung eingefüllt und mit Gewebe oder Stahl verstärkt, wobei ein Carbongewebe weniger anfällig für Schwundrisse ist. Oder eben überdimensioniertes Stahl, dass es hierbei keine Risse entstehen ist aber auch nicht garantiert.
        Wenn 3cm erreicht sind, wird das Styropor darauf gelegt und mit einer Kontalattung an der Seitenschalung verschraubt. Anschließend werden die Seiten mit Beton aufgefüllt.

        2. Möglichkeit
        Zum Beispiel eine 5cm Wedibauplatte nehmen. Die Seiten der Platte, die mit Schaum freiliegen ebenfalls mit 2cm Wedi verkleben. Ich stecke zusätzlich noch 100er Nägel rein, für besseren halt.
        Anschließend Seitenschalung anbringen. Der Abstand zwischen Wedi Platte und Seitenschalung sollte nicht zu groß sein, ansonsten bricht die Kante ab.
        Darauf folgt 1cm Plan B
        Die Unterseite kann man später verspachteln.

        Fazit: Wenn man lebendigen echten Beton haben möchte, würde ich Möglichkeit 1 empfehlen.
        Zuletzt geändert von gestalter-dave; 18.02.2023, 23:37.

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          #6
          Hallo SchlosserMeister92,

          Beispielbilder habe ich leider nicht. Du solltest in Deiner Planung vorsehen, dass der Beton an keiner Stelle weniger als 2 cm dick ist. Das ist schon recht knapp, etwas mehr wäre besser. Eine 6 cm Platte würde demnach aus 2 cm Beton und darüber 4 cm Styropor bestehen. Beim Gießen füllst Du also zuerst 2 cm Beton in die Form, dann legst Du ein textiles Bewehrungsgitter auf den Beton, dann den Verdränger aus Styropor (je weicher/leichter desto besser) und dann Holzbalken darüber, die das Aufschwimmen des Styropors verhindern. Danach wird außen herum der Rest des Betons eingefüllt. Für die tragende Funktion der Platte ist ihr äußerer Rand besonders wichtig, der natürlich durch und durch aus Beton sein muss, also in diesem Fall dann 6 cm dick. Darin eingelegt sein müssen die Bewehrungsstäbe. Die Breite des massiven Randes sollte nicht unter 5 bis 6 cm liegen. Bei der Wassermenge musst Du Dich genau an die Angaben im Technischen Datenblatt halten. Das findest Du bei der Produktbeschreibung zum Herunterladen.

          Sven

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            #7
            Ich möchte noch den etwa 2-3 fach höheren Materialaufwand bei Variante 1 anmerken. Das höhere Gewicht natürlich genauso.
            10mm Plan B zu 25mm Mobi Dur ungefähr 57kg zu 140kg.

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            • gestalter-dave
              gestalter-dave kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Hallo SvenR.

              Da hast du natürlich recht. Aber wenn man die besonderen Eigenschaften vom Beton haben möchte, wäre das die beste Lösung.

              Pragmatisch gesehen wäre eine leichte Tischplatte natürlich einfacher.

            #8
            Habe gerade noch eine Idee um Variante 1 evtl. leichter zu bekommen. Möglicherweise könnte man den biegestabilen Kern beim Guss als Verdränger nutzen und nach dem Erhärten von ModyDur entnehmen und dann mit dem Beton verkleben. Dafür muss man natürlich verhindern das Platte und Beton eine Verbindung eingehen. Vielleicht mit einer nicht zu dünnen Folie die um den Kern geschlagen wird. Dafür würde ich die Seiten auch mit einer 10° Schräge versehen um die Platte leichter entnehmen zu können. Was denkt ihr?

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              #9
              Was meinst du damit? Warum möchtest du etwas entnehmen um es später wieder einzukleben?
              Das müsstest du nochmal genauer erläutern.

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                #10
                Ich meinte anstatt Styropor bei Variante 1 zu verwenden könnte man doch das Jakoboard als Verdränger benutzen. Den Beton dann nicht 3cm stark gießen sondern nur 1-1,5cm. Nach dem Erhärten dann das biegesteife Jakoboard mit dem Beton verkleben. So würde man mit weniger Beton doch eine belastbare Platte erhalten. 1 cm Beton alleine wäre ja nicht stabil genug, aber mit 5cm Jako oder Wedi als Kern sollte es funktionieren. Das Problem ist ja die Rissbildung wenn der Beton in Kontakt mit der Wediplatte aushärtet. Deshalb die Folie um das zu verhindern. War das halbwegs verständlich?

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                  #11
                  Na ganz so einfach ist es dann doch nicht.
                  Es kommt nicht zu Rissen weil es zu einem Kontakt zur Wediplatte kommt, sondern weil der Verdränger in dem Fall eine Wedi Bauplatte beim Abbinden nicht nachgibt. Deswegen sollte eine Verdränger aus Styropor sein, damit es eben nicht zu Schwundrissen kommt.
                  Desweiteren würde eine 1cm Platte bei einer länge von 220cm einen hübschen Bogen formen. Bei einer Tischplatte eher suboptimal.

                  Ich habe mal einen Test gemacht und eine Wedibauplatte mit einer Klebezahnung versehen um eine Verkrallung des 1cm starken Betons zu erreichen und ihm am Schüsseln zu hindern.
                  Der Test hatte funktioniert. Allerdings war die Platte nicht so groß und der Beton wurde direkt aufgetragen und geglättet.
                  Ich werde das mal weiter verfolgen und die Platte mit dem Beton verpressen, mal schauen wie es dann ausschaut.

                  Normaler Beton oder Mobydur würde auch keinen großen Kontakt zur Bauplatte eingehen, dafür ist einfach zu wenig Klebstoff enthalten. Zement allein reicht da nicht aus.

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                    #12
                    Nachdem ich eine ordentliche Betonmenge nun geliefert bekommen habe, ist mein Plan wie folgt:

                    1. Eine Gießform 2200mm x 1100mm aus 16mm Spanplatte habe ich bereits gefräst (CNC-Holzfräse in unserer Firma).
                    2. Verdrängerkörper aus Styropor aus Dämmplatten zusammen mit Schaschlikspießen und Kleber(Klebeband?) verbinden
                    3. Gießform auf 2 Böcken lotgerecht ausrichten
                    4. Beton mit einem geliehenen Zwangsmischer von Boels anmischen
                    5. Beton 1,5cm eingießen, dann 2m lange Carbonmatte (extra feinste Masche) drauflegen, einarbeiten und wieder beton darauf gießen bis 3cm dicke
                    6. Verdrängerkörper ausrichten und mit Dachlatten fixieren.
                    7. Beton in die restliche Form gießen, bis sie fertig gefüllt ist.
                    8. Mit einem Werkzeug (Tigersäge ohne Blatt) rütteln bis sich alles schön setzt und dann aushärten lassen.

                    Jetzt meine Fragen:

                    10. Benötige ich noch zusätzlich für die Seitenflanken Armierungsgitter? Einen Korb aus Stahl? Wie?
                    11. Wie "breit" soll ich die Flanken machen? Die Platte ist 3cm dick, die Flanken 6cm hoch. Sollen die Flanken auch 6cm breit sein oder reichen 3cm?
                    12. Wie mische ich zügig eine solch große Menge Beton an, ohne dass in der Form dieser hart wird?
                    13. Welche Werkzeuge wären hilfreich?
                    14. Nachbearbeitung per Hand mit Schleifpapier oder mit Schleifer?

                    Anbei ein Bild, wie ich das machen würde.

                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von SchlosserMeister92; 18.06.2023, 11:29.

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                      #13
                      Hallo SchlosserMeister92,


                      das hört sich schon ganz gut an. Allerdings brauchst Du nicht zu rütteln, wenn Du MOBY DUR nimmst. Auch das Abschleifen der Oberfläche macht wenig Sinn, es sei denn, Du willst eine Oberfläche, in der die Körnung sichtbar ist. Die Flanken würde ich so ca. 5 cm dick machen. Dachlatten könnten etwas zu fragil sein, um den Verdränger unten zu halten. Immerhin erzeugt er knapp 150 kg Auftrieb. Nach meiner überschlägigen Rechnung brauchst Du knapp 200 kg Beton. Wenn Dein geliehener Zwangsmischer nicht gerade so winzig ist wie der Iperbet Mischer, dann solltest Du es in zwei Portionen gut hinkriegen. Mit dem Iperbet wären es ca. 4 Portionen, auch kein Problem. Hilfreich wäre ein Helfer, der schon mal weitermischt, während Du einfüllst. Für die Flanken brauchst Du keine Extraarmierung. Eine durchgehende Bewehrung, die ca. 2 cm vor dem Rand endet, wäre ausreichend. Die kannst Du auch direkt unter den Verdränger platzieren. Dann hast Du weniger Arbeit, und es besteht nicht die Gefahr, dass sie wegen zu geringer Überdeckung später durchschimmert. Was Du mit "extra feinste Masche" meinst, habe ich nicht ganz verstanden. Das macht hier keinen besonders großen Sinn. Wenn Du eine Carbonbewehrung aus dem Moertelshop nimmst, dann passt die Maschenweite auf jeden Fall.

                      Hier noch ein Insidertipp am Rande: Eventuelle Luftbläschen, die sich möglicherweise später an den Plattenkanten zeigen könnten, beseitigst Du, indem Du mit einem Stöckchen oder Ähnlichem einmal durch die Kanten der Gussform fährst, nachdem die erste Portion Beton eingefüllt ist. Die Biester halten sich nämlich gern mal in den Kanten fest, von wo man sie verscheuchen sollte. Wird meistens vergessen. Von mir auch.

                      Sven

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                        #14
                        Nabend Dr. Backstein,

                        Also:

                        1. Mir ist auch möglich, ein Vierkantrohr zu nehmen statt einer Dachlatte, da dies auch vorhanden ist.
                        2. Mit "extra feinste Masche" meine ich, dass ich 2 lfm Typ 214, Carbonfasertextil, 380 g/m² mitbestellt habe, reicht das aus? somit habe ich vom Rand jeweils 10cm "Luft".
                        Ich hatte eigtl. noch vor, einen kleinen "Stahlkorb" aus 6mm Bewehrungsstahl rundherum für die Flanken zu bauen. Oder ich lege einfach 6mm Bewehrungsstahlstäbe noch mal herein, was meinst du?

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                          #15
                          Hallo SchlosserMeister92,

                          ich denke, die Stäbe ringsum zu legen, wäre schon ausreichend.

                          Sven

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