mögliche Spannweite Waschtischplatte

[MalwasNeues]

Hallo,
ich bin Ersttäter :-)

Einige kleine Probegüsse sehen schon ganz zufriedenstellend aus, so dass ich langesam das Ziel meiner Begierde in Angriff nehmen will.
Es soll eine Platte für einen Doppelwaschtisch, ca 150x60cm werden. Seitlich habe ich je einen Sockel ca. 15cm breit als Auflage. Die Platte müsste also ca 120cm frei überspannen und in diesem Bereich sind dann die zwei Waschbecken. Es ist noch nicht ganz klar, ob es reine Aufsatzbecken oder teilweise eingelassene Becken werden sollen.
Als Plattenstärke habe ich 4cm anvisiert, dann lässt sie sich noch händeln vom Gewicht her. Als Grundlage würde ich normalen Estrichbeton + extra Zement nehmen. Dazu natürlich entsprechende Bewehrung. Ich habe einen Freifallmischer zur Verfügung.

Mir ist jetzt nur nicht ganz klar, ob die Spannweite zu groß ist und ich ggfls einen anderen Unterbau (z.B: Längsauflage) brauche, oder ob die Platte freitragend ausgeführt werden kann.

Für Hinweise bin ich dankbar!

[dr.backstein]

Hallo MalwasNeues,

ob bei einer Spannweite von 1,20 m die Plattendicke von 4 cm ausreicht, hängt von dem Gesamtentwurf ab. Es macht einen sehr großen Unterschied, ob für die Waschbecken noch Aussparungen vorgesehen sind oder nicht, denn die würden die Platte stark schwächen.

An Deiner Stelle würde ich für das Projekt keinen Estrichbeton nehmen, es sei denn, Du bist auf der Suche nach echten eigenen leidvollen Erfahrungen, um den Werkstoff Beton kennenzulernen und von Grund auf zu verstehen, wie man es am besten nicht machen sollte. Du hättest am Ende eine Platte mit (zu) geringer Festigkeit, Fehlstellen, bröseligen Kanten und einer für Waschtische nicht gebrauchstauglichen Oberfläche. Dein nächster Post wäre dann vermutlich "Wie kann ich die Platte noch verstärken?" oder "Kann ich die Oberfläche irgendwie spachteln und schleifen?" oder "Wie kann ich einen Riss in der Platte unauffällig reparieren?". Wenn Du gleich den richtigen Beton nimmst, dann hast Du diese Probleme nicht.

Es gibt speziell für Möbel und Accessoires aus Beton einen hochfesten Vergussbeton auf Basis des Spezialzements Dyckerhoff FLOWSTONE® . Das Produkt nennt sich MOBY DUR® und dürfte für Deine Anwendung sehr passend sein. Es gibt die Fertigmischung als MOBY DUR® weiß oder als MOBY DUR® grau. Das Anmischen mit Wasser erfordert idealerweise einen Zwangsmischer oder zumindest eine spezielle Mischtechnik/Vorgehensweise, wobei die weiße Variante etwas anspruchsvoller ist als die graue. Ich empfehle dazu das Ansehen des Videos Mischanleitung Flowstone. Es gibt weitere ausführliche und sehr wichtige Hinweise zur Verarbeitung in der Werkanleitung Flowstone (Lektüre dringend empfohlen), die Du als kostenlosen Download herunterladen kannst.

Ein umfassendes Angebot an Textilbewehrungen sowie einen Onlinerechner zur Erleichterung der Auswahl gibt es im Moertelshop. Ich empfehle zum Thema Bewehrung die Lektüre der Werkanleitung Textilbeton, die im Moertelshop auch als kostenloser Download verfügbar ist, sowie den Video-Mitschnitt vom Infotag Textilbeton.

Sven

[MalwasNeues]

Alles klar, danke für den Hinweis.

Die Oberfläche meiner Übungsobjekte ist bisher sehr ansprechend - eben auch mit "normalen" Estrichbeton. Das sollte somit kein Kriterium für die Materialwahl sein. Und die relativ geringen Kosten reizen natürlich auch - besonders im Vergleich zu den angesprochene Fertigmischungen ( ca 200€ vs. 20€ )
Das mit den Ausschnitten und der Bewehrung ist natürlich klar. Ich hoffte nur, dass hier jemand Erfahrungen mit entsprechenden Spannweiten hat.

Alternativ bekommt die Platte einen kompletten Rahmen drunter, dann brauche ich mir weniger Gedanken dazu machen.

[dr.backstein]

Hallo MalwasNeues,

also für uns hier im Forum wäre es am besten, wenn Du es einfach mal mit der kostengünstigen Variante probierst und danach hier berichtest, wie es gelaufen ist. Falls es wirklich schief gehen sollte, dann haben wir wenigstens alle etwas dabei gelernt, und falls nicht, dann natürlich erst recht. Vergiss nicht, Fotos zu machen. Das mit dem Rahmen drunter wäre sicher eine gute Idee.

Sven