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Welcher Beton für ein Sitzobjekt

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    Welcher Beton für ein Sitzobjekt

    Servus,

    ich möchte ein größeres Sitzobjekt, das ein Polsterer gefertigt hat nun in Beton duplizieren. Das Objekt hat ca 2 x 2 Meter und steht auf einem runden Sockel aus Metall.

    Die Vorgangsweise hab ich grob so skizziert:
    Das Sitzobjekt zuerst mit einer Folie abdecken.
    Dann mit Glasfaser und Epoxy die Form abnehmen und in getrocknetem Zustand halbieren, um sie vom Objekt zu lösen.
    Die Form dann wieder mit Epoxy und Glasfaser zusammensetzen.

    Danach in mehreren Schichten auf das Epoxy-Skelett mit Glas- oder Carbonfaser und Beton laminieren.

    Nun meine Frage: welcher Beton/welche Mischung ist hier Empfehlenswert? In der Anleitung wird GRUMO verwendet. Gibt es eine Möglichkeit GRUMO so zu mischen/färben, dass er einer Sichtbeton-Oberfläche und Farbe ähnlich kommt? Gibt es einen anderen (Hochfesten) Beton, der hier noch geeignet wäre und im Mörtelshop zu kaufen gibt?

    Danke,
    Bernhard

    #2
    Hallo Bernhard,

    ich nehme an, Du willst Dich bei der Vorgehensweise am meinem Sofa-Fernkurs orientieren, nur dass Du Dein Grundsofa später noch brauchst und deshalb nicht einbetonieren kannst. Der Plan, die Gestalt des Sofas mit Epoxy/GFK abzuformen, ist dafür natürlich sehr vernünftig. Du kannst es durchaus so machen und die GFK Form dann anstelle des Sofas einbetonieren. Allerdings habe ich vor vielen Jahren so etwas auch schon mal gemacht und dabei festgestellt, dass es mit der Zeit zu Rissen im Beton kam, die sich nicht wegsanieren ließen sondern immer wieder aufgeplatzt sind. Das habe ich damals auf die unterschiedliche Wärmedehnung von Beton und GFK zurückgeführt und es von da an mit dem GFK sein lassen. Wenn die Sonne darauf scheint, dann dehnt sich das GFK stärker aus als der Beton und drückt von innen heraus den Beton kaputt, so meine Erklärung damals. Ich habe das dann nicht weiter vertieft, aber wenn ich es heute wieder machen sollte, dann würde ich den GFK Kern erst noch in Luftpolsterfolie einwickeln, um einen Puffer zwischen Beton und GFK zu schaffen. Die Oberflächen, die man mit GRUMO Grundmörtel weiß in Aufbautechnik erzielt, sind natürlich sandrau und sehen nicht nach Sichtbeton aus. Du kannst die Oberfläche aber noch mit MARFINO® CONCRETE SURFACE Microzement spachteln, schleifen und mit LFC Betonverkieselung härten, um so etwas wie Sichtbeton zu bekommen.

    Alternativ könntest Du aber auch ganz anders vorgehen und de GFK-Form von innen mit LAMBO Laminierbeton auslaminieren.

    Sven


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      #3
      Hallo Sven,

      danke für deinen Tipp von damals. Wir haben inzwischen im kleinen Modell getestet und das funktioniert ganz gut.

      Zur Alternative mit LAMBO: wieso hast du empfohlen von innen zu laminieren? Würde das von Aussen auf die Form nicht funktionieren? Das wäre dann doch in etwa so wie im Textilbeton PDF auf Seite 11, oder verstehe ich das Laminieren falsch?

      Darf ich dich um Hilfe bei der Materialberechnung zur ersten und zweiten Methode bitten?
      Wir haben eine Oberfläche von ca 10m2 in zwei Separaten Objekten. Wie viel Material von GRUMO, Marfino und LFC bzw. Lambo und Glasfaser würdest du dafür Berechnen?

      Und gäbe es eine günstigere Alternative zu Marfino? Das wird bei der Menge doch etwas viel.

      Danke,
      Bernhard
      Zuletzt geändert von bernhard; 27.03.2023, 14:17.

      Kommentar


        #4
        Hallo Bernhard,

        in der Werkanleitung Textilbeton auf Seite 11 ist dieses Bild, auf das Du Dich beziehst.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Drachenkopf.jpg
Ansichten: 37
Größe: 104,1 KB
ID: 9823

        Das ist ein Bild aus meinem Drachenkopf-Projekt von 2010 und ein Beispiel für das Positivlaminieren (von außen). Natürlich kannst Du das in Deinem Fall auch so machen, egal ob mit LAMBO Laminierbeton oder mit GRUMO Grundmörtel . Aber weil Du oben schreibst, dass Dein Stützkörper, auf den Du laminieren willst, aus GFK besteht, habe ich für Deinen Fall das Negativlaminieren (von innen) vorgeschlagen. Falls Du sie vielleicht einfach nur überlesen hast, hier noch einmal die Begründung für meinen Vorschlag:

        ... habe ich vor vielen Jahren so etwas auch schon mal gemacht und dabei festgestellt, dass es mit der Zeit zu Rissen im Beton kam, die sich nicht wegsanieren ließen sondern immer wieder aufgeplatzt sind. Das habe ich damals auf die unterschiedliche Wärmedehnung von Beton und GFK zurückgeführt und es von da an mit dem GFK sein lassen. Wenn die Sonne darauf scheint, dann dehnt sich das GFK stärker aus als der Beton und drückt von innen heraus den Beton kaputt, so meine Erklärung damals. Ich habe das dann nicht weiter vertieft, aber wenn ich es heute wieder machen sollte, dann würde ich den GFK Kern erst noch in Luftpolsterfolie einwickeln, um einen Puffer zwischen Beton und GFK zu schaffen.

        Bei der Mengenberechnung kannst Du Dich an der Tatsache orientieren, dass Beton etwa 2,3 mal so schwer ist wie Wasser. Eine Fläche vom 1 m² mit einer Schichtdicke von 1 cm überzubetonieren, bedeutet, dass Du ein Volumen von 1m x 1m x (1/100)m = 1/100 m³ = 10 Liter an Beton benötigst, und das sind dann eben 23 kg, weil Beton etwa 2,3 mal so schwer ist wie Wasser. Wenn Du also zum Beispiel 10 m² hast und 3 Schichten à 1 cm auftragen willst, dann brauchst Du 10 x 3 x 1 x 23 kg Beton, also 690 kg.

        Die Glasfaser berechnest Du nur nach den Quadratmetern. Du hast in dem Beispiel 10 m² und 3 Schichten, also brauchst Du 30 m² Glasfaserbewehrung plus etwas Reserve.

        Als Alternative zu MARFINO® CONCRETE SURFACE Microzement könntest Du zum Glätten der Oberfläche auch PÜPPI® Modellierpaste weiß nehmen.

        Sven

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