Arbeitsplatte Outdoorküche die 502te - und trotzdem noch Fragen

[delamico]

Hallo zusammen,

ich bin auf euer Forum bzw. den Shop gestoßen

Wir planen, wie viele andere, eine Outdoorküche mit einer Arbeitsplatte. Die Platte wollen wir massiv aus Beton gießen. Die Platte soll auf einer durchgehenden Mauer liegen, nach jeweils 60 cm vom Start bzw. Ende der Platte gesehen, sind im 90 Grad Winkel Mauern von 65 cm angebracht sind (als ob man 2 "T" nebeineinander legen würde).

Die Platte hat folgende Maße
Länge ca. 290 cm
Breite 90 cm
Stärke 3-4 cm

Mit dem Rechner komme ich auf 180-240 kg, je nach Stärke.

Als Mörtel hatte ich Turbo 20 vorgesehen.

Ich lese, man sollte besser 4 als 3 cm Stärke nehmen. Ich zweifele jedoch ein wenig bezüglich der 20 Minuten und den Mengen - einen Zwangsmischer haben wir nicht. Ich könnte einen regulären Betonmischer organisieren - Quirl wäre natürlich am einfachsten.. Bei den Mengen wird ein Quirl jedoch schwierig? Weiterhin sind 180 kg natürlich wesentlich einfacher zu transportieren als 240 kg...

Kann ich die Platte auf dem Boden gießen, d.h. die Schalung auf den Boden meiner Garage legen und dort gießen? Oder ist das schlecht bezüglich des Trocknens?

Ich benötige Hilfe bei der Bewehrung. Ich habe den Rechner bemüht - aber schlau bin ich nicht richtig geworden. Die Platte wird nicht sonderlich belastet. Was schlagt ihr mir vor - bezüglich der Bewehrung.

Was sollte ich einbringen wenn ich noch ein Waschbecken 40 x 40 aussparen will?

an die Unterseite der Platte würde ich gerne Tropfnasen einbauen? Wie macht ihr das? Einfach mit der Flex nach dem Austrocknen einschneiden?

Und zuletzt - welche Oberflächenversieglung schlagt ihr vor. Ich wollte die Platte nach dem Ausschalen nicht schleifen - sondern "nur" versiegeln.

Vielen Dank und viele Grüße
Tobias

[dr.backstein]

Hallo Tobias,

bei dieser Menge wäre ein Zwangsmischer schon sehr zu empfehlen. Da der TURBO 20 nicht zum Schüsseln neigt, wären damit auch 3 cm noch in Ordnung. Du kannst die Platte wie geplant in der Garage gießen, wichtig ist aber, die Gussform gut auszunivellieren. Als Bewehrung würde ich in den Rücken der Platte eine Lage
Typ 55 Carbonfasertextil, 149 g/m² einlegen und zusätzlich Fiberbasaltstäbe in die dünnen Stege neben der Aussparung. Ich empfehle Dir zum Thema Bewehrung die Lektüre der Werkanleitung Textilbeton, die im Moertelshop auch als kostenloser Download verfügbar ist. Für die Tropfnase könntest Du entlang der Vorderkante einen Verdränger einlegen. Nimm dafür vielleicht eine Holzleiste, die Du ringsum in 1 mm dicke geschäumte PE-Folie einwickelst. Wenn Du ein Rundholz nimmst und es weniger als bis zur Hälfte in den Beton eintaucht, kannst Du die Schaumfolie auch weglassen und das Holz nur in Paketklebeband einpacken. Den direkten Kontakt zwischen Holz und Beton solltest Du vermeiden.

Die perfekte Oberflächenbehandlung für Beton (unsichtbar und dabei mit 100%igem Fleckenschutz) ist leider noch nicht erfunden. Von einer organischen Beschichtung (Acryl, Epoxid, Polyurethan) ist bei glatten Flächen abzuraten, weil sie mit der Zeit verkratzt und dabei unansehnlich wird. Es besteht die Gefahr, dass durch die Kratzer hindurch die Beschichtung von Wasser oder Fett unterlaufen wird. Eine Endbehandlung auf Ölbasis wäre nicht für den Gebrauch im Dauernassbereich geeignet. Wachs ist auch nicht für den Dauernassbereich geeignet, und es könnte durch Hitze schmelzen und Verfärbungen verursachen. Daher kommen nur eine Verkieselung und/oder eine Imprägnierung in Frage. Man sollte sich generell nur für Beton entscheiden, wenn man es dem Material zugesteht, mit der Zeit eine gewisse Patina anzunehmen. Fettflecken verschwinden glücklicherweise größtenteils von allein wieder, weil sie mit der Zeit in die tieferen Schichten des Betons abwandern.

Meine Empfehlung für Deine Oberfläche wäre eine Behandlung mit LFC Betonverkieselung (Achtung: nur so viel auftragen, wie innerhalb weniger Minuten einzieht und keine Pfützen stehen lassen) und darüber nach einem Tag eine weitere Behandlung mit H10 Betonimprägnierung. In der Vergleichtabelle Endbehandlungen für Beton sind alle unsere Oberflächenprodukte gegenübergestellt.

Ein ebenfalls sehr interessantes Produkt zur Oberflächenbehandlung, das hier gut passen könnte, ist der CAPOSIL Betonlack. Das Produkt ist stark farbvertiefend. Um damit ein natürliches, nicht glänzendes Erscheinungsbild zu erzielen, sollte man die Oberfläche kurz nach dem Auftragen mit einem Lappen nachwischen. Drei jeweils nur sehr dünne Aufträge sind zu empfehlen.

Sven

[delamico]

Hallo Sven,

danke dir - das hat mir / uns sehr geholfen. Dann werden wir das in der Garage machen.

Der Zwangsmischer bereitet mir jedoch Sorgen. Ich kriege faktisch keinen hier geliehen. Nur die normalen Beton Mischer in die 140-160 Liter passen, kriege ich ohne Probleme. Gingen die auch?

Die Schalung kriegen wir problemlos hin. Ich bekomme jedoch für die Seiten - keine beschichteten Holzstücke länger als 250cm. D.h ich muss hier auch stückeln oder unbehandeltes Holz nehmen. Mit was müsste ich das zweiteres behandeln? Damit es gut aus der Schalung geht später?

viele Grüße
Tobias

[dr.backstein]

Hallo Tobias,

in diesem Beitrag findest Du Vorschläge für den Bau einer größeren Schalung aus gestückelten Brettern.

Wenn Du noch ein paar Tage wartest, dann kannst Du anstelle von MOBY DUR den neuen FUNDO verwenden, der sehr ähnliche Eigenschaften hat aber keinen Zwangsmischer braucht. Mehr dazu gibt es in meinem nächsten Newsletter am 11.7.24.

Sven

[DoubleM]

Hallo Tobias,
ich würde noch zwei Punkte zu Bedenken geben:

1. Ich würde den Turbo20 nochmal in Frage stellen wollen. Du brauchst eine vergleichsweise große Menge Mörtel/Beton, der zunächst mal angemischt und dann in der Form verteilt werden muss. Gerade das verteilen kann Zeit in Anspruch nehmen, zumal Du zwischendurch zum das ganze ja einmal leidlich nivelliert haben und die Bewehrung einlegen mußt. Wenn Du das als Einsteiger dann noch nicht oft gemacht hast stellen sich schnell kleine aber zeitkritische Probleme ein, die eine Topfzeit ≤ 20 Minuten wie beim Turbo20 dann zum Problem machen. Du bräuchtest eigentlich einen verschwindungsfreien (Schüsseln), stabilen und leicht anzumischenden Mörtel mit einer Topfzeit von ca. einer Stunde. Solch einen hat Sven bislang aber nicht im Angebot und mir wäre auch kein anderer Anbieter bekannt. Du mußt also entscheiden wo Du Abstriche machst, und die Topfzeit kann da für den Einsteiger die falsche Wahl sein.
2. Wenn Du Dein Material gewählt hast mach Dich mit kleineren Probeplatten damit vertraut. Ist sicher keine Raketenwissenschaft, aber damit die große und damit vom Material teure Platte nicht Dein Testobjekt ist macht das wirklich Sinn. Der Teufel steckt da manchmal im Detail, und so schlau kann man sich garnicht lesen, dass etwas Praxis nicht doch noch entscheidende Vorteile brächte.

Gruß und viel Glück
Martin

[delamico]

Hallo Sven & Martin,

danke für euer Feedback. Ich denke ich warte auf den Fundo. Damit fühle ich mich wohler. Ich habe keine Lust da im Stress zu sein und es dann zu versemmeln.

@Sven: ich sehe gerade der Shop ist in Idstein? Wir wohnen in Niedernhausen. Ist auch eine Abholung vor Ort möglich? Dann könnten wir auch Fragen bezüglich Pigmenten besprechen?

Können wir aber auch offline außerhalb des Forums schreiben/klären.

Viele Grüße
Tobias

[DoubleM]

Hallo Tobias,
das kanns ja losgehen mit FUNDO, hört sich auf jeden Fall erstmal vielversprechend an. Mein Probesack ist auch bestellt.

Gruß
Martin

[dr.backstein]

Hallo Tobias,

die erste Lieferung FUNDO trifft am Dienstag bei uns ein. Am Mittwoch kannst Du dann gern vorbeikommen, allerdings in Bad Camberg. Unsere Adresse ist:

Moertelshop
Backstein Engineering GmbH
Werner-von-Siemens-Str. 3
D-65520 Bad Camberg

Unsere Öffnungszeiten sind MO-FR von 9:00 bis 15:00 Uhr.

Wenn Du sicher gehen willst, dass ich vor Ort bin, dann sende mir einfach kurz eine E-Mail.

Sven