Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Trasszement für Klinkerfugen einfärben

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Trasszement für Klinkerfugen einfärben

    Hallo Forum,
    ich bin neu hier und freue mich schon auf hilfreiche Antworten von erfahrenen Profis.
    Folgendes habe ich vor:
    Ausmauern einer Leimbinder-Fachwerkwand unseres Carport mit Olfry Handformklinkern.
    Gemauert werden soll wahrscheinlich mit Trasszement (1Teil Zement, 3-4 Teile Mauersand) mit anschließendem Fugenglattstrich. Also nicht nachträglich verfugen.
    Kann der Trasszement so eingefärbt werden, dass die Farbe Richtung Ocker-Sandfarbig/ feuchter Sand geht?
    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!
    Gruß Stephan

    ​​​​​
    ​​

    #2
    Hallo Stephan,

    das ist ein sehr komplexes Thema,weil Holz arbeitet. Hast du schon Erfahrung mit dem Ausmauern von Fachwerk? Weil du musst ja einiges berücksichtigen. Angefangen beim Klinker der ja extrem stark saugend bis extrem schwach saugend sein kann. Das muss man vorher ermitteln, wieviel % Wasser an Gewicht der Stein aufnimmt, und danach richtet sich auch der Mörtel den man dafür herstellt. Für eine normale Klinkerwand ohne Fachwerk greift man da meistens auf Fertigprodukte zurück - den Vormauermörtel- den wiederum gibt es in vielen Farben auch in verschiedene Beigetöne. Ob man den auch zum Ausmauern von Fachwerk nehmen kann, weiß ich leider nicht. Also ich persönlich würde, wenn es darum geht ein einheitliches Fugenbid zu erreichen, vermeiden den Mörtel selber einzufärben. Es sei denn man kann damit leben, dass es auch hier und da mal Abweichungen in der Nuance gibt. Und aus einen grauen Trasszement ein helles Ocker Sandgemisch hinzubekommen wird auch nicht so schön, wie aus weißen Zement.

    Eine Frage: Wie bist du darauf gekommen, dein Fachwerk mit Trasszement auszumauern? Wegen der Ausblühungen, oder gibt es da noch andere Vorteile, z.B. Festigkeit ?
    Zuletzt geändert von gestalter-dave; 30.05.2020, 21:47.

    Kommentar


      #3
      Hallo Dave,

      danke für dein Feedback.
      Nein Erfahrung habe ich damit nicht. Habe mir einiges angelesen und z.T. Leute vom Fach gefragt, obwohl dort auch jeder was anderes erzählt.
      Trasszement u.a. um Ausblühungen zu vermeiden. Auch soll man rein zementgebundene Mörtel wohl nicht nehmen, da dort alkalische Salze ausgewaschen werden können, die dem Holz schaden könnten. Trasszement wird auch nicht so knochenhart wie z.B. reiner Portlandzement, kann also etwas mehr die Bewegung des Holzes verkraften, ohne zu reißen.
      Der Stein hat ca. 6-8% Wasseraufnahmefähigkeit, weniger soll es nicht sein damit das Gefach "atmen" kann und so Wasseransammlungen vom Holz fernhält.
      Ich habe heute auch mal eine Mischung aus Trasskalk, Kalkhydrid, Weisskalk und Sand an einem Probestück getestet.
      Dieser Mörtel ist ja auch recht "weich", aber die Farbe wird sehr hell bis grauweiss. Das passt nicht so richtig.
      Ich habe auch schon Fertigprodukte von Quickmix, VK 01 bzw VM 01T ausprobiert. Aber die Körnung ist sehr grob, bis 4mm. Das ist dann etwas schwierig die Fuge glatt zu kriegen. Das klappt mit selbst gemischtem Mörtel besser. Leider ist man da auf helle Grautöne beschränkt, daher meine Frage ob man färben kann.

      Gruß Stephan

      Kommentar


        #4
        Hallo Stephan,

        ja, Du kannst selbstverständlich Deinen Mörtel durch Zugabe von zementechten Pigmenten einfärben und wirst dabei auch ziemlich nah an Deinen gewünschten Farbton herankommen.

        Generell ist es so, dass man helle Farbtöne leichter erzielt, wenn man Weißzement anstatt Grauzement verwendet. Bei dunklen Farbtönen fällt der Graustich des Zements dagegen nicht so auf. Es gibt auch Weißzement, der Trass enthält (Tubag Trasszement spezial), aber da der Trass selbst grau ist, hilft das hier wenig.

        Ich bin nicht der Meinung, dass für Deine Anwendung Trass überhaupt benötigt wird. Du bewirkst damit, dass der freie Kalk im Beton weggefangen und festigkeitssteigernd gebunden wird. So kann er nicht mehr in Form von Ausblühungen auf der Oberfläche auskristallisieren. Wenn Deine Wand keiner dauerhaften Feuchte ausgesetzt ist, fehlt allerdings der Motor, der die Ausblühungen vorantreibt, und deshalb wird es auch keine Probleme geben.

        Mach also Deinen Mörtel einfach aus Sand und Weißzement oder nimm eine Fertigmischung wie z.B. INTOPLAST HMF (leider grau) und probier, den Farbton durch Zugabe von Pigmenten so gut wie möglich zu treffen. Bei einer Eigenmischung wirst Du wahrscheinlich keine so guten Verarbeitungseigenschaften erzielen wie bei einer Fertigmischung. Natürlich könntest Du dazu noch tiefer in die Rezeptur einsteigen und Kalk oder Zellulose oder puzzolanische Stoffe wie Trass hinzugeben, aber das wird sich kaum lohnen.

        Das Ausmauern der Gefache einer Fachwerkwand ist übrigens kein Hexenwerk und wird seit ewigen Zeiten praktiziert. Mir ist nicht bekannt, dass das Holz dabei vom Mörtel angegriffen wird. Dazu würde ich Dave gern um eine Quellenangabe bitten, und falls es die nicht gibt, würde ich ihn bitten, seinen obigen Beitrag zu überarbeiten. Das Unterlegen von Dachpappe ist bei Holzschwellen üblich, um sie vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen, aber hier geht es ja um etwas ganz anderes.

        Man kann zur besseren Verankerung im Gefach ein paar Schraubenköpfe aus dem Holz herausstehen lassen, an denen sich der Mörtel festhalten kann, aber meiner eigenen Erfahrung nach ist das überflüssig, weil allein durch den Formschluss die gemauerten Stücke schon fest genug im Holzrahmen sitzen.

        Sven

        Kommentar


          #5
          Guten Morgen,

          vielen Dank für eure Antworten!

          Ich habe bereits verzinkte Schnellputzleisten (Steg 1cm) umlaufend in die Felder geschraubt, damit die Steine Halt haben.
          Die Idee mit der Teerpappe ist nicht so optimal glaube ich, weil das Wasser, das evtl. dahinter läuft, nicht wieder weg kann.
          Es sollen ja, soweit ich mir das angelesen habe, keine sperrenden Materialien in die Gefache eingebaut werden.
          Die Steine zusammen mit dem Mörtel sollen für eine gewisse Feuchtediffusion sorgen, um Feuchtigkeit am Holz an die Umgebung abzuleiten.
          Wenn ich da irgendwas falsch verstanden hab, bin ich natürlich immer offen für andere Meinungen!

          Dauerhafte Feuchte wird dort nicht herrschen, nur Regen bzw Spritzwasser im unteren Drittel der Wand.
          Trass würde ich für das gute Gewissen aber trotzdem nehmen glaube ich. Trasskalk wird ja auch weiss/beige.
          Vielleicht ist das ja eine gute Ausgangsfarbe zu abtönen?

          Welche Farbpigmente wären für meinen Zweck denn passend? Khaki oder gelb vielleicht?
          Und wieviel Gramm Pigmente pro Kilogramm Mörtel könnte man annehmen?

          Gruß Stephan

          Kommentar


            #6
            Hallo Sven,

            Ich habe mein Wissen von einen alten Maurer, der ist jetzt aber schon in Rente. Er ist kein Theoretiker aber ein guter Praktiker, somit habe ich natürlich auch keine direkte Quelle, die ich hier vorlegen kann. Vorsorglich habe ich den Beitrag ersteinmal gelöscht.

            Aus deiner Sicht hättest du also keine Bedenken Holz und Zement direkt in Verbindung zu bringen, wenn es im Außenbereich liegt, wo es ja auch mal feucht wird?

            Dave

            Kommentar


              #7
              Hallo Dave,

              danke, dass Du noch einmal reingeschaut hast. Du hättest den Beitrag auch nicht gleich löschen müssen. Ich möchte nur, dass wir hier möglichst fundiertes Wissen weitergeben. Eine andere Meinung ist manchmal ganz gut, sie muss nur belegbar sein. Es gibt ja auch viele Foren, die nicht so auf Substanz achten, aber die sind aus meiner Sicht dann auch wenig hilfreich, wenn jemand wirklich mal ein Problem hat.

              Sven

              Kommentar


                #8
                Hallo Stephan,

                man sollte nicht mehr als 5% der Zementmenge an Pigmenten hinzugeben. Bei dem farbstarken Pigment Typ 920 gelb dürfte das für Deine Zwecke schon mehr als ausreichend sein. Khaki würde ich nicht nehmen, weil das nur eine 2:1 Mischung aus Gelb und Schwarz ist. Den Grauanteil, den das Schwarz bewirken würde, hast Du ja schon durch den grauen Zement oder den Trass. Falls doch noch erforderlich, kannst Du ja mit Pigment Typ 722 schwarz nachhelfen.

                Sven

                Kommentar


                  #9
                  Vielen Dank für die Tipps.
                  Ich werde mal ein kleines Pöttchen khaki und gelb bestellen und dann probieren glaub ich.
                  Gruß Stephan

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X