Moin 
Ich wollte mal fragen ob hier schon jemand Erfahrungen mit Geopolymer als Bindemittel gesammelt hat. Neben ausgeprägter Neugierde, Spieltrieb sagt meine Frau dazu, verknüpfe ich damit die leise Hoffnung, dass ich Nutzen aus ein paar Eigenschaften des resultierenden Mörtels ziehen könnte, sollte das Ganze denn praxistauglich sein. Das Buch von Patrick Müller wurde hier kürzlich schonmal empfohlen, das ist aber wie fast alle zugänglichen Informationen zum Thema für den technisch/chemischen Laien nur bedingt ergiebig und es bleiben doch einige Menge Fragen offen, weil das Buch sehr auf den Rezepturen bleibt und praktische Fragen links und rechts eher nicht behandelt.
Im Gegensatz zum Beton-/Mörtelthema finde ich es ungleich schwerer, das Geopolymerthema in gleicher Weise autodidaktisch abzuwickeln. Es sind viel viel weniger Informationen verfügbar, man findet keine Foren zum Austausch mit Gleichgesinnten und auch Anbieterseitig ist das Angebot und die Informationsgabe merklich dünner. Ich bin auch bisher nicht in die korrespondierende Chemie zu den Geopolymeren tiefer eingestiegen und würde das eigentlich auch gern vermeiden, das scheint aber unvermeidlich. In der Praxis bin ich bisher auf folgende Dinge gestoßen:
1. Für meine Anwendungen sind die Gießbarkeit, das Entlüften, leichte Ausformung aus den Gußformen und die Stabilität der Güsse wichtige Aspekte. Bei meinen ersten Versuchen mußte ich relevant mehr Flüssigkeit nutzen als ich eigentlich wollte, um eine für mich gut gießbare Masse zu erhalten. Dabei war es fast egal, ob ich zusätzliches Wasser oder zusätzlichen fertigen Activator zufüge. Dazu hab ich gleich mehrere Fragen:
3. In interessanten Rezepten wird mit Wasserglaspulver anstatt der flüssigen Form gearbeitet. Solch ein Pulver habe ich nirgends zum Kauf gefunden? Ich habe auch im Hinterkopf, das man Temperaturen um 150° und 5 bar Druck braucht, um aus Glaspulver eine Wasserglaslösung herzustellen. Ist mit dem Pulver in den Rezepten etwas anderes gemeint und die Chemie eine andere? Kennt jemand Bezugsquellen?
4. Gibt es Rezepturen, die für meine Anwendung (Geopolymer als Kleber in Mörtel in Verbindung mit eher feiner Körnung 0,1-0,4 bzw. 0-2) sinniger sind als das Rezept A? Dieses hat für mich den großen Charme, dass alle Bestandteile vergleichsweise gut zugänglich sind und es offensichtlich ja schon vielfach erprobt und bewährt ist.
5. Gerade Anbieter, die benötigte Komponenten vergleichsweise günstig anbieten, geizen häufig mit Informationen zur genauen Zusammensetzung und Details zu Ihren Produkten. So findet man häufig wenn überhaupt erst nach Lieferung heraus, ob die Produkte den Vorgaben der Rezepte entsprechen. Was mir etwas fehlt sind kleine Leitfäden/Richtlinien, wie eine Anpassung erfolgen muss wenn Molverhältnis/Feststoffgehalt nicht stimmen, das Metakaolin eben nicht bei 750° für 5 Stunden gebrannt wurde oder ein abweichendes Verhältnis von SiO2 zu Al2O3 aufweist?
6. Womit das Geopolymer einfärben? Erste Versuche mit Eisenoxidpigmenten führten zu Ausblühungen, nach meinem Verständnis könnten hier aber auch andere Pigmente z.B. zur Färbung von Epoxy taugen?
7. Kennt jemand ein Forum (gern deutschsprachig aber keine Bedingung), wo sich zu dem Themenkreis ausgetauscht wird?
8. …
Gruß
Martin

Ich wollte mal fragen ob hier schon jemand Erfahrungen mit Geopolymer als Bindemittel gesammelt hat. Neben ausgeprägter Neugierde, Spieltrieb sagt meine Frau dazu, verknüpfe ich damit die leise Hoffnung, dass ich Nutzen aus ein paar Eigenschaften des resultierenden Mörtels ziehen könnte, sollte das Ganze denn praxistauglich sein. Das Buch von Patrick Müller wurde hier kürzlich schonmal empfohlen, das ist aber wie fast alle zugänglichen Informationen zum Thema für den technisch/chemischen Laien nur bedingt ergiebig und es bleiben doch einige Menge Fragen offen, weil das Buch sehr auf den Rezepturen bleibt und praktische Fragen links und rechts eher nicht behandelt.
Im Gegensatz zum Beton-/Mörtelthema finde ich es ungleich schwerer, das Geopolymerthema in gleicher Weise autodidaktisch abzuwickeln. Es sind viel viel weniger Informationen verfügbar, man findet keine Foren zum Austausch mit Gleichgesinnten und auch Anbieterseitig ist das Angebot und die Informationsgabe merklich dünner. Ich bin auch bisher nicht in die korrespondierende Chemie zu den Geopolymeren tiefer eingestiegen und würde das eigentlich auch gern vermeiden, das scheint aber unvermeidlich. In der Praxis bin ich bisher auf folgende Dinge gestoßen:
1. Für meine Anwendungen sind die Gießbarkeit, das Entlüften, leichte Ausformung aus den Gußformen und die Stabilität der Güsse wichtige Aspekte. Bei meinen ersten Versuchen mußte ich relevant mehr Flüssigkeit nutzen als ich eigentlich wollte, um eine für mich gut gießbare Masse zu erhalten. Dabei war es fast egal, ob ich zusätzliches Wasser oder zusätzlichen fertigen Activator zufüge. Dazu hab ich gleich mehrere Fragen:
- Ist es (z.B. im Sinne der Stabilität der Güsse) besser, Wasser oder Activator für die notwendige Fließfähigkeit zuzusetzen? Tendenz bei mir scheint Wasser zu sein?
- Kann man die Fließfähigkeit mit PCE-Fließmitteln zu verbessern? Hat selbiges Auswirkungen auf die ablaufende Chemie und/oder die Stabilität der Ergebnisse? Erste Versuche bei mir ergaben kein signifikant erhöhte Fließfähigkeit mit FLUP PCE-104, das muss ich aber in jedem Fall nochmal systematischer angehen.
- Erhalte ich mit anderen Rezepturen als dem Rezept A (Buch Patrick Müller, Geopolymer auf Basis Metakaolin + Natronwasserglas) besser gießbare Geopolymere/Geopolymermörtel?
3. In interessanten Rezepten wird mit Wasserglaspulver anstatt der flüssigen Form gearbeitet. Solch ein Pulver habe ich nirgends zum Kauf gefunden? Ich habe auch im Hinterkopf, das man Temperaturen um 150° und 5 bar Druck braucht, um aus Glaspulver eine Wasserglaslösung herzustellen. Ist mit dem Pulver in den Rezepten etwas anderes gemeint und die Chemie eine andere? Kennt jemand Bezugsquellen?
4. Gibt es Rezepturen, die für meine Anwendung (Geopolymer als Kleber in Mörtel in Verbindung mit eher feiner Körnung 0,1-0,4 bzw. 0-2) sinniger sind als das Rezept A? Dieses hat für mich den großen Charme, dass alle Bestandteile vergleichsweise gut zugänglich sind und es offensichtlich ja schon vielfach erprobt und bewährt ist.
5. Gerade Anbieter, die benötigte Komponenten vergleichsweise günstig anbieten, geizen häufig mit Informationen zur genauen Zusammensetzung und Details zu Ihren Produkten. So findet man häufig wenn überhaupt erst nach Lieferung heraus, ob die Produkte den Vorgaben der Rezepte entsprechen. Was mir etwas fehlt sind kleine Leitfäden/Richtlinien, wie eine Anpassung erfolgen muss wenn Molverhältnis/Feststoffgehalt nicht stimmen, das Metakaolin eben nicht bei 750° für 5 Stunden gebrannt wurde oder ein abweichendes Verhältnis von SiO2 zu Al2O3 aufweist?
6. Womit das Geopolymer einfärben? Erste Versuche mit Eisenoxidpigmenten führten zu Ausblühungen, nach meinem Verständnis könnten hier aber auch andere Pigmente z.B. zur Färbung von Epoxy taugen?
7. Kennt jemand ein Forum (gern deutschsprachig aber keine Bedingung), wo sich zu dem Themenkreis ausgetauscht wird?
8. …
Gruß
Martin
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