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Schleier von Trennmittel entfernen

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    Schleier von Trennmittel entfernen

    Hallo,

    Ich habe eine Tischplatte gegossen, bin aber mit dem Ergebnis sehr unzufrieden. Neben mehrere ärgerlicher, kleiner Fehler stört besonders, dass das aufgetragende Trennmittel durch ein Schleier sichtbar geworden ist. Siehe Fotos. Ich habe bereits die Platte mit Raso und einem winkelpolierer bearbeitet. Leider ohne Erfolg. Hat jemand eine Idee was ich noch versuchen könnte ?

    Danke und liebe Grüße

    #2
    Hallo Lars.

    Welches Trennmittel denn? Und wie hast du es aufgetragen? Und bist du dir sicher, dass die Schleier vom Trennmittel stammen? Welchen Beton hast du verwendet?

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      #3
      Hallo,
      habe den Beton aus den Komponenten Zement, Quarzsand, Quarzmehl, Fließmittel hergestellt. Hatte bislang nie Probleme damit. Das Trennmittel habe ich versucht möglichst gleichmäßig aufzutragen. Die Schleier bilden aber ziemlich genau das auftragen mit dem Tuch nach. Auch das trennmittel habe ich häufig ohne Probleme verwendet. Es handelt sich um vario-em3.

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        #4
        Das Trennmittel hatte ich auch mal. Das hält auch nicht lange und fängt irgendwann an zu schimmeln. Die wässrige Konsistenz ist auch nicht optimal zum trennen. Habe es 2x benutzt und in die Ecke gestellt bis es Anfing zu stinken.

        Probiere mal das hier:

        Art aus verschiedenen Materialien wie Holz, Kunststoffe, Stahl etc. bestimmt. Professional Schalöl - 1 L. SCHALÖL ist auf die zu behandelnde Fläche mit Pinsel oder Sprüh so aufzutragen, damit. - Erleichtert das Ausschalen, hinterlässt eine saubere Schalung und verbessert.

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          #5
          Ob es am Beton liegt kann ich bei deiner Eigenmischung nicht sagen. Du könntest jetzt mit Nassschleifpapier probieren. Wenn das nicht hilft, dann mit einer Nassflex und Diamantpads.

          Die ist gut. Mit Drehzahleinstellung , ganz wichtig!

          https://www.gotools.de/marken/flex/flex-nass-steinschleifer-le-12-3-100-wet-230-cee-prcd_175365_66290?ReferrerID=7.00&ReferrerID=7&utm _source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=pmax_sh opping_mix&gad_source=1&gclid=CjwKCAjwydSzBhBOEiwA j0XN4DciObNT4DyLX7wAvqWNNXA3cYO9wl3vxWJ_6BW-_HRdjSV6I6pDMxoC2R0QAvD_BwE


          Aus Sicherheitsgründen braucht man zum Nassschleifen mit einer FLex noch einen Transformator:

          Flex Trenntransformator TT 2000 mit Einbau-Kupplung für den Konturstecker der FLEX Maschinen. Erdkontakt in 12 Uhr Stellung, ohne Schutzkontakt
          Zuletzt geändert von gestalter-dave; 21.06.2024, 17:47.

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            #6
            Hallo,
            danke für den Tipp. Beim nächsten Mal werde ich defentiv etwas anderes benutzen. Den Beton würde ich eigentlich ausschließen. Dann bleibt nur noch der Schleifversuch. Danke für die Hinweise.

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              #7
              Moin,
              ich würde es tatsächlich erst mit Aceton oder einem ähnlichen Lösungsmittel probieren. Oder auch mit Wärme in Form eines Föns. Das Trennmittel ist ja wasserbasiert, also vermutlich eine Emulsion o.ä.. Das Wasser ist raus. Die Frage ist, was die anderen Stoffe sind. Und da kann es gut sein, dass die Stoffe sich lösen lassen. Versuch macht kluch.
              Abschleifen kann man immer noch. Und das geht auch gut mit viel Wasser und Diamantschleifpads mit der Hand. Da muss man nicht teure Geräte kaufen. Die Fläche ist doch wirklich überschaubar.
              Gruß
              Joe

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                #8
                Hallo Joe.

                Beton ist immer wie Naturstein zu behandeln. Die Oberfläche und vor allem die Zementhaut, das die graue Oberfläche erzeugt sind extrem empfindlich. Da kann man vielleicht mit etwas Spülmittel beigehen aber mehr auch nicht. Wenn sich Störungen auf der Schalung befinden, werden diese beim Guss fest in der Oberfläche eingebettet, weshalb man um das schleifen nicht mehr herum kommt.
                Würde man aggressive Lösemittel verwenden, so ziehen diese in den Beton ein und verbleiben dort bis zur Trocknung. Aceton ist zwar farblos, vielleicht würde es auch etwas verändern, was ich mir nicht vorstellen kann , am Ende habe ich aber immernoch diese Giftstoffe im Beton, das später vielleicht mal eine Arbeitsplatte werden soll.

                Kurzum: Behandel den Beton wie Naturstein. Reinigungsmittel die bei Naturstein funktionieren, funktionieren auch bei Beton. Und das sind nicht viele.

                Das Nassschleifset ist in der Tat ziemlich teuer mit Transformator zusammen. Ich zeige natürlich die Möglichkeiten hier, um den ein oder anderen Beton freak die Arbeit zu erleichtern. Für mich war es eine Erleichterung, weil ich so große Flächen wie die von Lars von Hand mit Diamantklötze garnicht hinbekommen habe, ohne mir die Schulter auszukugeln.
                Also blieb nur der Trockenschliff mit Diamantpads für die Flex. Das verursacht natürlich schnell Kratzer in der Oberfläche und staubt ohne Ende, weshalb ein Nassschliff immer vom Vorteil ist.
                Ich benutze die Diamant Handklötze nur bis 10cm oder wenn es klein und viele Ecken hat.
                Mit Schleifpapier kommt man aber auch schon sehr weit.

                Generell möchte ich immer eine Oberfläche die Dicht und unempfindlich gegen Flecke ist, dafür muß die Zementhaut etwas herunter geschliffen werden und das funktioniert eben nur mit so einer Nassschleifmaschiene.

                Meine geschliffenen Sachen sehen auch nach 10 Jahren noch so aus wie am ersten Tag. Behandelt werden müssen diese trotzdem. Ungeschliffene Betonteile bekommen halt Patina und Flecken ohne Ende trotz Behandlung und wieder Auffrischung.

                Man muss beim Schleifen nur darauf achten,dass die Körnung zum Erscheinungsbild passt. Ich bringe deshalb auch immer noch Pigmente mit ein und schleife nicht zu tief, also mehr polieren als schleifen. Die Körnung wird also nicht vollständig freigelegt. Wenn man Terrazzo möchte, muß man vorab mit einer Diamant Topfscheibe das grobe herunter holen und dann Stufenweise mit Nassschliff auf Hochglanz bringen.

                LG David

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                  #9
                  Hi David,
                  Aceton ist nicht weiter schlimm, denn es verdunstet ziemlich schnell. Das was einzieht ist auch schnell wieder raus. Auch Isopropylalkohol ist geeignet Beton zu reinigen. Auch Spiritus geht. Das sind alles Mittel, mit denen man z.B. Epoxidharzreste oder Epoxykleckereien vom Beton entfernen kann, wenn mal was daneben gegangen ist. Man muss halt gut lüften, sollte kein Feuer, offenes Licht oder Zigaretten dabei haben und ,wie grundsätzlich bei allen Arbeiten mit Chemikalien, entsprechende Handschuhe tragen.
                  Ich habe Diamanthandpads, mit denen ich z.B. Kanten Schleife. Aber letztens habe ich damit auch eine Marmorplatte poliert und die Platten von meinem Brunnen geschliffen. Man muss sich halt die Zeit nehmen, zwischendurch einen Kaffee trinken und man muss gar nicht so fest drücken. Aber jeder Jeck ist anders. Und ich habe auch eine Poliermaschine mit FI, um damit schleifen zu können. Das ist zwar so ein Chinakracher, aber für das bisschen bei mir ausreichend. Ich arbeite trotzdem lieber mit der Hand.
                  Gruß
                  Joe

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                    #10
                    Um nochmal auf die oben gezeigten Platten von Lars zurückzukommen: Auf den Bildern sieht man nach meiner Einschätzung zwei Sachen, Wasserreste vermutlich vom Polieren mit Raso und oberflächliche Störungen inkl. weißlicher Ausblühungen. Was Aceton da bewirken soll erschließt sich mir nicht.

                    Mörtel ist im Grundsatz eine Suspension, verschiedenste nichtlösliche Stoffe unterschiedlichster Art und Größe sind dort vermischt, eine zutiefst inhomogene Pampe. Das Oberflächenbild wird grundsätzlich durch die kleinsten Teilchen darin bestimmt, in aller Regel Bestandteile vom Zement und/oder feiner Abrieb in den Zuschlägen, wenn beigegeben auch durch die noch kleineren Pigmentteilchen. In einer idealen Welt sieht die Oberfläche eines Gußstückes bei gut durchgemischtem Mörtel entsprechend ausgesprochen homogen aus, bei Ausbreitungstests (Beton --> Fläche --> Flatsch) erhält man eigentlich stets genau ein solch homogenes Bild.

                    In der Praxis handelt an sich aber immer wieder Inhomogenitäten ein. Einfachstes Beispiel das die meisten von uns kennen: Man befüllt eine größere Plattenform, bringt zwei Eimerladungen nebeneinander mit etwas Abstand in die Form ein, diese laufen zueinander und/oder werden mit sanftem Druck verdichtet. Nach zeitigem Ausschalen sieht man die Grenzflächen, an denen diese beiden Mörtelladungen ineinander geflossen sind, überraschend deutlich, nach Durchtrocknung der Platte bleiben diese zumeist schemenhaft erkennbar, nervt! Der Grund ist simpel: Beim Einfüllen der Mörtelklöpse bildet sich auf diesen oberflächlich (und seitlich) ein Wasserflim (Suspension --> teilweise Entmischung), diesen schiebt das Material beim Ausbreiten vor sich her. Treffen nun zwei solche Klöpse in der Form aufeinander, ergibt sich an den Grenzflächen ein Wasserüberschus, welcher nach dem Entformen zunächst auch als dunkle "Linie" deutlich sichtbar ist. In diesem Wasser sind natürlich kleinste Bestandteile des Mörtelgemisches vorhanden, aber eben nicht im selben Verhältnis wie überall anders (Inhomogenität), sobald das Wasser vollständig getrocknet ist bleiben deswegen (Inhomogenität) die Grenzflächen häufig erkennbar. Ähnliches passiert auch, wenn man Mörtel in der Gußform noch mechanisch bearbeitet, durch Stochern, Rütteln und andere Formen der Verdichtung kann man die feinstoffliche Homogenität in den Oberflächen merklich stören und sichtbare Spuren erzeugen. Einfach mal bei einer Probeplatte nach Befüllen der Form mit einem stiftartigen Gegenstand durch die Pampe fahren (ruhig mal den eigenen Namen auf den Grund der Form "schreiben"), dann weiß man wie anfällig der genutzte Mörtel für so etwas ist.

                    Trennmittel (und Formmaterial) können ebenfalls für sichtbare Inhomogenitäten von Mörteloberflächen verantwortlich sein. Wenn man z.B. ein wachsbasiertes Mittel aufträgt und nicht wieder auswischt, bilden sich vom genutzten Lappen/Pinsel "Spuren", welche an den Oberflächen später gleichsam abgebildet werden. Diese Abbildung geschieht aber nicht etwa durch Inhaltsstoffe des Trennmittels, denen man mit Azeton beikommen müßte, solche Produktreste verschwinden schnell auf Nimmerwiedersehen im Beton, sondern durch Inhomogenitäten in Form und Zusammensetzung der Oberflächen.

                    Die beschriebenen Spuren (durch unterschiedliche Mörtelladungen, Oberflächen der Form) bilden sich auch häufig in den weißlichen Ausblühungen ab wenn diese auftreten. Ist leidlich logisch wenn man berücksichtigt, welche Rolle (Überschuss)Wasser bei der Bildung dieser Ausblühungen spielt. Haben sich diese Ausblühugen verfestigt hilft dagegen bei nicht pigmentierten Platten tatsächlich nur noch schleifen.

                    Für möglichst homogene Oberflächen gibt es entsprechend ein paar simple Tipps:
                    • Mörtel gut durchmischen
                    • Wenn man den Mörtel schubweise in die Form füllt, die einzelnen Portionen nicht nebeneinander platzieren sondern immer auf schon bedeckte Stellen gießen und von dort ausbreiten (lassen)
                    • Mechanische Nachbearbeitung (Stochern, Rütteln, Verdichten) mit Augenmaß und nur in bewärtem Maße
                    • So früh wie möglich Ausschalen um Ausblühungen zu minimieren. Wenn man Sorgen hinsichtlich der notwendigen Stabilität hat: Kratztest auf der Gußoberseite hilft, kleine parallel gegossene Probeplatten geben noch genauer Auskunft über den Status.
                    • In einem frühen Stadium lassen sich Ausblühungen mit einem feuchten Tuch abwischen. Gerade bei pigmentierten Mörteln aber auf einer Probeplatte testen, man handelt sich da schnell Wischspuren ein.
                    • Trennmittel dünn auftragen und auswischen.
                    • Topfzeit des Materials beachten: Hier im Forum werden auch für große Platten immer wieder Produkte mit absurd kurzen Topfzeiten empfohlen. Wenn sich dann in der Form Teilmengen bereits merklich versteifen, während weitere Portionen angemischt werden müssen, sind einheitlich Oberflächen kaum noch zu erreichen.
                    • Abschließenede Beurteilung erst lange nach dem Ausschalen: Viele der zunächst sehr auffälligen Inhomogenitäten relativieren sich ganz stark wenn die Platte durchgetrocknet ist.
                    • Beton ist kein Porzellan! Der Charme des Materials besteht für mein Empfinden zum Teil eben gerade im leicht inhomogenen Bild der Oberflächen, eine komplett einheitlich hellgraue Fläche dagegen langweilt schnell.

                    Gruß
                    Martin

                    ps. Um eine Ahnung der Komplexizität dessen was da auf Betonoberflächen in Gußformen passiert zu erhalten ist folgender Thread ganz anschaulich:
                    Hallo Gussbrüder*innen :) Ich hatte über die letzten Monate immer mal wieder seltsame "Störungen" in den Oberflächenbildern meiner gegossenen Betonteile. Das ging von höherkontrastigen Mustern, die nach Ausblühung aussahen, bis hin zu sanften, eher wolkenartigen Erscheinungen. Hier im Forum gibt es dazu ja auch immer


                    Dort geht es zwar um grundsätzlich unterschiedliche Formmaterialien von Gußformen, aber die eigentlich unerklärlichen Unterschiede bei den Gußstücken mit eigentlich perfekt "homogenen" Oberflächen der Gußformen lassen erahnen, was bei einem Gußstück mit inhomogener Oberfläche (Material, Trennmittel) passieren kann und wie komplex die Vorgänge grundsätzlich sind.
                    Zuletzt geändert von DoubleM; 24.06.2024, 07:31.

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                    • dr.backstein
                      dr.backstein kommentierte
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                      Hallo Martin,

                      danke für den sensationell guten Beitrag.

                      Sven

                    #11
                    Hi zusammen,
                    klar, dass strukturelle Unterschiede in der Betonoberfläche nicht mit einem Lösungsmittel entfernt werden können. Das geht nur mechanisch oder mit Säuren, die dann auch entsprechend in die Struktur eingreifen, also die Oberfläche komplett verändern.
                    Chemisch gingen nur oberflächliche Anhaftungen. Und das auch nur mit entsprechender Technik wie Ballen zum Abreiben. Man will das ja nicht verbreiten oder tiefer einbringen.

                    Dafür haben wir jetzt eine umfassende Erklärung mehr, die man oben anpinnen könnte!
                    Gruß
                    Joe

                    Kommentar


                      #12
                      Hallo zusammen,

                      Vielen Dank für die wirklich hilfreichen Antworten! Bevor ich mich eventuell noch für ein Schleifversuch entscheide, wollte ich einmal nachfragen, ob auch ein streichen der Tischplatte eine Problemlösung darstellen könnte. Was gäbe es dabei zu beachten, welche Nachteile sind zu erwarten und welches Produkt könnte man empfehlen um eine möglichst ähnliche Optik (hellgrau) zu erreichen? Ich freue mich über jede Antwort.

                      Liebe Grüße
                      Lars

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                        #13
                        Hallo Lars.

                        Die Nachteile zum Streichen sind ganz einfach, es sieht nicht mehr aus wie eine Betonplatte. Dann könntest auch Holz nehmen. Wobei ein Lack ja generell nicht so schön ist wie eine Lasur oder ein Öl als Schutzanstrich.

                        Vielleicht probierst du mal Capisol:

                        Wetterfeste Beschichtung für Stein und Beton. Dauerhaft, günstig und gut.


                        Hier im Forum wurde ja schon ein Test durchgeführt und die Farbvertiefung sieht schon sehr intensiv aus.

                        Ich würde jedenfalls schleifen und wenn da nichts zu retten ist, muss man halt eine neue Platte herstellen, so ärgerlich wie es ist. Aber immer noch besser als noch mehr Stunden und Geld investieren und dann noch mehr ärgern.

                        Ich habe die Erfahrung gemacht, daß zulange Aufenthalte und Perfektion von Projekten zu negativen Ergebnissen führen.
                        Es geht natürlich immer besser, aber dann muss es gleich klappen. Alles was danach kommt wenn es nicht geklappt hat, wird nur noch schlechter.
                        Dann lieber von vorne beginnen.

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